Rezension

Krimödie

Wenn der Postmann nicht mal klingelt - Lotte Minck

Wenn der Postmann nicht mal klingelt
von Lotte Minck

Bewertet mit 4 Sternen

 Loretta Luchs soll die Schauspielerin Emily Eichberger für ihre Rolle als Sexhotline-Mitarbeiterin coachen. Doch Emily ist nicht ganz bei der Sache, denn sie wird anscheinend von einem Stalker verfolgt – und dann gibt es sogar einen Todesfall in ihrem Umfeld … Und auch Loretta ist abgelenkt, denn Emily hat einen sehr attraktiven Bruder.

Dies ist bereits der vierte Roman um Loretta Luchs, die „gerne“ mal in einen Kriminalfall stolpert, und ihren Freundeskreis, der aus liebenswerten und tendenziell skurrilen Typen besteht. Für mich ist es die erste Bekanntschaft, aber sehr schnell war mir klar, dass ich auch die anderen Bände lesen „muss“.

Schon das Cover zieht mich sofort in seinen Band, ich mag den Humor, der sich schon darin verbirgt. Es gibt zudem einige nette Details zu entdecken und geht auf dem hinteren Umschlag weiter. Sehr gut gefallen haben mir auch die Kapitelüberschriften, die gut beschreiben, was vorkommt, aber nicht zu viel verraten.

Wie schon oben angedeutet, sind die Charaktere des Romans sehr liebevoll gestaltet, gerade Lorettas Freundeskreis würde man auch im wahren Leben gerne einmal kennen lernen. Alle, auch die anderen Charaktere, sind echte Typen, einige sind sehr pointiert gezeichnet, allen voran Emilys Agentin, und werden von Loretta ebenso pointiert betitelt.

Das bringt mich zum Humor, dieser durchzieht den Roman von vorne bis hinten, passt zum Cover und gefällt mir sehr gut. Dass es sich um eine Krimödie, wie schon auf dem Cover betitelt (eine tolle Wortschöpfung), handelt, erkennt man sehr schnell.

Loretta ist keine typische Ermittlerin, so zufällig die Fälle ihr zufliegen, so zufällig löst sie sie auch, der Leser ist ihr da meist weit voraus, mich hat das zuerst etwas gewundert, da ich es in der Form noch nicht kenne, zumindest sind „Ermittler/-innen“ neugierig und lösen so die Fälle. Gestört hat das allerdings überhaupt nicht, so konnte man sich als Rätselrater selbst austoben und hat übrigens auch die Chance dazu, den Fall gedanklich zu lösen. Mir gefällt es, miträtseln zu können und auch noch – zumindest teilweise – richtig zu tippen, so schließt man das Buch am Ende doppelt zufrieden, zumal die Auflösung gut nachvollziehbar ist.

Am Ende gibt es noch einen Ausblick auf den nächsten Band, eine gute Idee, die direkt neugierig und Lust darauf macht.

Mir hat der Roman richtig gut gefallen und Lust auf mehr gemacht. Wer gerne Krimis mit Humor oder besser gesagt „Krimödien“ liest, sollte unbedingt zugreifen.