Rezension

Kürzeres Werk um den Zauber-Police Constable Peter Grant

Geister auf der Metropolitan Line
von Ben Aaronovitch

Bewertet mit 3.5 Sternen

"Was können die Toten schon sagen?", fragte Mr. Kamara. "Außer dass sie lieber nicht tot wären." (...das klingt logisch...)

Inhalt:
Police Constable Peter Grant wird von seinem Freund und Kollegen Jaget Kumar zu einem eigenartigen Fall hinzugezogen. Mehrere Reisende der Metropolitan Line, einer U-Bahn Linie in London, wurden auf obszöne oder beleidigende Art und Weise von Geistern belästigt, können sich aber mit zunehmend vergehender Zeit weder an ihren Beschwerde-Anruf noch an das Geschehen selber erinnern. Mit Hilfe seiner Cousine Abigail gelingt es, den Grund für diese Störungen zu erfahren: eine Prinzessin ist entführt worden und die Geister suchen Hilfe. Doch nun stellt sich die Frage: wer ist diese Prinzessin?

Meinung:
Der Roman 'Geister auf der Metropolitan Line' ist eher eine Kurz-Novelle, welche mich bei dem Erscheinen ziemlich verärgert hatte, war der Preis nicht unwesentlich geringer wie eines der 'kompletten' Romane von dem britischen Autor Ben Aaronovitch. Diese sich über gut 170 ziehende Geschichte kann man jederzeit außerhalb der eigentlichen Serie lesen; auch wenn hier und da diverse Themen angekratzt werden. Diese stehen nicht im Fokus. Für Neulinge der Serie könnte es vielleicht ein ganz netter Einstieg in die Welt um Peter Grant sein, allerdings muss sich der Leser dann schon arg konzentrieren, denn es gibt schon einige Dinge, welche der Autor als selbstverständlich voraussetzt, was jedoch nur bei Stammleser und Fans der Fall sein kann. Da dieses Universum der Magie in und um London zwar schon etwas komplex ist, jedoch als Gesamtbild schnell verstanden werden kann, neige ich zu der Meinung: hiermit kann man in die Romane von Aaronovitch schnuppern. Die Geschichte an sich verhält sich besonnen und wohlbedacht - wer mit nervenzerreißender Spannung rechnet, wird hier wohl enttäuscht. Aaronovitchs Stärke liegt eindeutig in seiner sehr bodenständigen und mit Sarkasmus wie Ironie untergrabenen Schreibweise. Wunderbar fand ich persönlich, dass Peters Cousine Abigail hier etwas in den Vordergrund rückt. Ansonsten ist 'Geister auf der Metropolitan Line' ein wirklich netter Lesestoff für zwischendurch. Schlussendlich bin ich ein bisschen zwischen Preis-Leistung hin und her gerissen. Aber manchmal muss ein Fan wohl so etwas auf sich nehmen...

Fazit:
Ein nettes Werk um Peter Grant für zwischendurch ohne wichtigen Bezug auf die Serie - preislich jedoch leider überzogen.

7,5 Sterne