Rezension

Kurios, regelrecht absurd

Der Räuberbräutigam - Eudora Welty

Der Räuberbräutigam
von Eudora Welty

Bewertet mit 3 Sternen

Die schöne Rosamond lebt bei ihrem reichen Vater und ihrer hässlichen und missgünstigen Stiefmutter. Eines Tages wird sie von Jamie Lockhart, einem Räuberhauptmann, überfallen, in den sie sich verliebt, obwohl sie weder seinen Namen kennt noch sein Gesicht sehen kann, das er mit Beerensaft unkenntlich gemacht hat.

Im Original ist der Roman (mit seinen etwa 150 Seiten eher Kurzroman) bereits 1942 erschienen. Eudora Welty ist hier eher unbekannt, in ihrer Heimat, den USA, galt sie als „große Dame der Südstaatenliteratur“ und wurde mit wichtigen Preisen ausgezeichnet.

Sprachlich konnte mich der Roman so auch von Anfang an überzeugen, die Geschichte leider weniger. Die Autorin bedient sich einiger Versatzstücke aus bekannten Märchen (wie z. B. der bösen Stiefmutter), die zu einer turbulenten, kuriosen, regelrecht absurden Geschichte verknüpft werden, die auf mich oft fast slapstickhaft wirkt. Ich konnte beim Lesen keinen rechten Sinn in der Geschichte erkennen, der ihr von anderen Rezensenten zugebilligte Witz wirkt bei mir kaum.

So war ich letztlich froh, als ich das Buch zu Ende gelesen hatte und es wieder auf die Seite legen konnte. Ich mag Märchen, ich mag durchaus auch (nicht zu überzogenen) Slapstick, diese Geschichte war mir aber insgesamt zu übertrieben. Ich will mich von Büchern unterhalten lassen, nicht nach einem Sinn suchen.