Rezension

Kurzweilig, witzig und voll überraschender Wendungen

Die Valentines - verdammt berühmt. Happy Girl - Holly Smale

Die Valentines - verdammt berühmt. Happy Girl
von Holly Smale

Bewertet mit 4 Sternen

Hope ist das jüngste Mitglied der Familie Valenine. Jedes Familienmitglied ist berühmt, erfolgreich und im Filmbusines. Bis auch Hope in die Fußstapfen ihrer Schwestern treten kann, träumt sie sich ihre Welt einfach zurecht.

Als jüngstes Mitglied der Familie Valentine hat es Hope wirklich nicht leicht. Seit vier Generationen ist ihre Familie bereits im Filmbusines. Mutter und Großmutter sind weltbekannte Filmdiven und ihr Vater ein sehr erfolgreicher Regisseur. Sogar ihre drei älteren Geschwister Max, Mercy und Faith treten schon in die Fußstapfen ihrer Eltern, nur Hope darf sich noch nicht im Blitzlichtgewitter der Reporter und Paparazzi zeigen. Sie wächst recht einsam, fern der neugierigen Öffentlichkeit auf und wird von einem Hauslehrer unterrichtet. Es ist Tradition, erst nach dem sechzehnten Geburtstag in das öffentliche Leben eingeführt zu werden. Natürlich hat Hope keinen größeren Wunsch als endlich in die Fußstapfen ihrer berühmten Geschwister zu treten. Bis es soweit ist, träumt sie sich ihre Welt einfach zurecht. Genauso wie es in romantischen Liebesfilmen dargestellt wird. Die passenden Lichteffekte, sanfte Musik und der perfekteste, netteste, schönste Junge in der Hauptrolle. Wenn etwas nicht passt, wird es herausgeschnitten. Eine Szene kann so oft gedreht werden, bis sie perfekt ist. Leider ist das Leben dann doch kein Film und auch die verträumte Hope muss sich irgendwann der harten Realität stellen.

Hope ist rettungslos romantisch. Sie lebt in ihrer eigenen erträumten Welt, fern der Realität. Im Kopf hat sie immer die perfekte Szene für jede Situation. Dadurch, dass sie ihr Leben ständig durch eine rosa Brille betrachtet kann sie sich nicht richtig konzentrieren. Weder im Unterricht mit ihrem Lehrer, noch bei Gesprächen mit ihren Geschwistern. Ständig baut sie aus ihrem Leben ein Drehbuch mit dem passenden Text und der perfekten Einstellung. Als sie sich selbst aus ihrem perfekten Umfeld entfernt, trifft sie auf eine Realität, welche sich nicht so einfach perfekt träumen lässt. Im Verlauf der Handlung ist Hopes Entwicklungsprozess deutlich spürbar. Sie muss lernen die Entscheidungen anderer zu respektieren, sich eigenen Fehlern zu stellen und Veränderungen zu akzeptieren. Am Ende ist Hope deutlich gereift und in der Lage eigene Entscheidungen vor ihrer Familie durchzusetzen.

Der Roman ist in der ich-Form im Präsens geschrieben. Die Szenen von Hopes realem Alltag mit ihren wirklichen Erlebnissen werden immer wieder unterbrochen. Unterbrechungen sind u.a. abschweifende Gedanken, fantasievolle Ausschmückungen und natürlich zur Situation passende selbst erdachte Drehbuch- oder Filmsequenzen mit Regieanweisungen. Dadurch entsteht natürlich jede Menge Situationskomik. Z.B. als sich die elegante Kleidung, welche Hope aus dem Schrank ihrer Schwester entführt und durch ganz Hollywood getragen hat, als Schlafanzug entpuppt. Allerdings hat man als Leser*in auch das Gefühl ein nervöses Eichhörnchen zu verfolgen.

Das Buch ist auf jeden Fall nicht langweilig und die perfekte Lektüre für einsame Abende.