Rezension

Langatmig und unglaubwürdig

Slide - Durch die Augen eines Mörders - Jill Hathaway

Slide - Durch die Augen eines Mörders
von Jill Hathaway

Inhalt

Stell dir vor, du kannst nachts nicht schlafen. Doch tagsüber kämpfst du drum, wach zu bleiben. Jedes mal, wenn du einschläfst und vorher etwas Fremdes berührt hast, wanderst du. Du wanderst in den Körper eines anderen. Desjenigen, dessen Gegenstand du zuvor berührt hast. Du siehst durch seine Augen, doch du kannst nichts tun. Und eines tages steckst du im Körper eines Mörders. Was wirst du tun?

Sylvia "Vee" hat Narkolepsi. Zumindest behauptet das jeder, denn wenn sie jemandem erzählt, dass ihr Bewusstsein wandert, wird sie zum Psychologen geschickt. Ihr Vater will ihre Anfälle kontrollieren, aber Vee weigert sich, die Medikamente zu nehmen. Nichts außer Koffeein kann ihr helfen. Doch als gleich zwei Freundinnen ihrer kleinen Schwester ermordet werden, kämpft sie nicht länger gegen das Wandern an.

Mitten in einer Beziehungskrise zwischen ihr und dem neuen Jungen Zane und ihrem besten Freund Rollins lernt sie, wie sie das Wandern einsetzen kann. Und kommt so dem Killer gefährlich nahe. Kann sie ihn stoppen, bevor er auch irer Schwester Mattie etwas antun kann?

Meine Meinung

Slide - Mit den Augen des Mörders kommt mit einer tollen Idee daher. Ein Mädchen, das immer wider einschläft ohne etwas dagegen tun zu können und jedes Mal im Kopf eines anderen erscheint. Sie kann nichts tun, sie weiß nicht, in wessen Körpet sie steckt. Sie kann nur zusehen, bis man ihren Körper weckt und sie zurückkehrt. Manchmal ist die Zeit zu lang, machmal zu kurz.

Die Figuren sind mir zu blass, zu klischeehaft. Vee versucht anders zu sein mit ihren pinken Haaren, aber sie wirkt arroant, zickig, kalt und egoistisch. Ihre Mutter starb vor fünf Jahren und sie ist nicht bereit, sich um ihre kleine Schwester zu kümmern. Der Vater arbeitet rund um die Uhr im Krankenhaus. Statt auf ihre Schwester aufzupassen, gibt sie ihr und ihrer Freundin eine Flasche Rum, damit sie nicht beim Fernsehen gestört wird. As die beiden neuntklässlerinnen betrunken ins Kino wollen, lässt Ver sie fahren, damit sie ihre Ruhe hat. Ihre Gefühle sind nicht nachvollziehbar und sprunghaft. Die Beziehung zu Zane entwickelt sich viel zu schnell, als Leser kann man die Gefühlr nicht nachempfinden.

Ein Psychothriller wie dieser lebt davon, dass man selbst mit der Figur mitfiebert, dass man um sie bangt und genauso wie sie versucht herauszufinden, wer der Täter ist. Unsicherheit und Verwirrung sind starke Hilfsmittel. Vee jedoch scheint immer alles gleich zu wissen, sie kommt zu Schlussfolgerungen, die der Leser nicht nachvollziehen kann. Es wirkt alles zu einfach. Vee wirkt dem Täter überlegen und das raubt einen Großteil der Spannung.

Die anderen Figuren sind mir zu einseitig gestaltet. Die zickige ehemalige beste Freundin, der machohafte Exfreund, der geheimnisvolle Neue der sich natürlich in die Protagonistin verliebt, der beste Freund der heimlich in die Protagonistin verliebt ist. Und die Protagonistin, die versucht anders zu sein, dabei aber ebenfalls voller Klischees steckt. Die missverstandene Rebellin, etc.

Der Plot ist mir zu klar. Wie schon gesagt, weiß Vee zu viel. Da sie jedes Rätsel sofort löst und sogar ihr Wandern problemlos meistert, entsteht einfach keine Spannung. Sie setzt alle Puzzelteile sofort richtig zusammen und muss nie lange überlegen. Das macht alles recht lanweilig und dazu unglaubwürdig.

Fazit: langatmig und unglaubwürdig.

2 von 5 Punkten

Cover 1 Punkt, Figuren 0 Punkte, Idee 1/2 Punkt, Plot 0 Punkte, Sprache 1/2 Punkt

~*~ FJB ~*~ 320 Seiten ~*~ ISBN: 978-3841421494  ~*~ Gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag ~*~ 16,99€ ~*~ September 2012 ~*~