Rezension

Langatmig und vorhersehbar

Ein fast perfekter Plan - Petra Hammesfahr

Ein fast perfekter Plan
von Petra Hammesfahr

Bewertet mit 2 Sternen

Kerstin Riedke stammt aus recht einfachen Verhältnissen. Trotzdem hat sie in ihrem Leben schon viel erreicht. Denn ihre Karriere im Friseurhandwerk startete sie als Lehrmädchen, doch mittlerweile hat sie einen eigenen, recht gut besuchten Friseursalon. Auch ihr Liebesleben gibt ihr keinen Grund zur Klage, denn ihr Freund, der zehn Jahre jüngere Richard Maltei, erfüllt ihr gerne alle Wünsche, sofern sie im Bereich des Möglichen liegen. Trotzdem ist Kerstin nicht zufrieden, denn sie möchte unbedingt so leben, wie eine ihrer reichen Stammkundinnen. Diesen Traum soll Richard ihr erfüllen. Da ihm das sicher nicht durch harte Arbeit gelingen würde, schmiedet Kerstin einen scheinbar perfekten Plan: Richard soll Regine Sartorius, die Stieftochter ihrer reichen Stammkundin, heiraten und nach einigen Monaten Ehe einen Unfall inszenieren. Dabei soll Regine sterben und Richard als vermögenden Witwer zurückbleiben. Widerstrebend lässt sich Richard auf den Plan ein. Zunächst klappt auch alles, doch schon bald muss Richard feststellen, dass Kerstins Plan alles andere als perfekt ist....

|| Meine Meinung ||

Das Buch beginnt mit einem recht blutigen Prolog, in dem eine brutal zugerichtete Frauenleiche in einer ausgehobenen Grube aufgefunden wird. Der Tatverdächtige Richard Maltei beteuert trotz erdrückender Beweise seine Unschuld. Nun folgt ein Rücksprung in die Zeit vor der Tat. Die Hauptprotagonisten, die Hintergründe des scheinbar perfekten Plans und seine Ausführung, werden ausführlich beschrieben. Durch die wechselnde Sicht auf das Handlungsgeschehen bekommt der Leser einen guten Gesamtüberblick.

Der Schreibstil der Autorin ist zwar recht nüchtern, aber dennoch gut lesbar. Das erleichtert den Einstieg in das Geschehen, ausserdem kann man der Handlung problemlos folgen. Aufgrund des Klappentextes und des vielversprechenden Prologs, hatte ich mir einen spannendes Lesevergnügen erhofft. Doch leider beginnt die Erzählung eher schleppend und auch im weiteren Verlauf kommt keine wirkliche Spannung auf. Die Geschichte plätschert relativ emotionslos vor sich hin, wirkt vorhersehbar und stellenweise stark konstruiert.

Die Protagonisten des vermeintlichen Psychothrillers wirken auf mich nicht glaubhaft und menschlich, sondern eher wie unnahbare und unglaubwürdige Spielfiguren, die in der Handlung beliebig verschoben werden. Regines übersinnliche Gabe verstärkt diesen Eindruck noch.  Obwohl der Plot sicher nicht neu ist, hatte ich mir von der Umsetzung deutlich mehr erwartet. Von einem spannenden Psychothriller ist diese Erzählung meiner Meinung nach weit entfernt.

|| Mein Fazit ||

Der bereits mit einem roten Bestseller-Aufkleber versehene und als Psychothriller angepriesene Roman konnte mich leider nicht überzeugen. Denn die Spannung kam hier deutlich zu kurz und auch die Protagonisten wirkten hölzern und unglaubwürdig. Stellenweise empfand ich die Handlung als langatmig und sehr vorhersehbar. Deshalb kann ich leider keine Leseempfehlung aussprechen.