Rezension

Lebendig und mitreißend

Alle Feuer der Hölle -

Alle Feuer der Hölle
von André Milewski

Bewertet mit 5 Sternen

Ich lese immer wieder gerne historische Romane, die einen wahren Kern besitzen und deshalb war ich auf dieses Buch sehr neugierig. Ich bin sehr gut in die Geschichte hineingekommen, der Schreibstil war von Anfang an sehr lebendig und bildhaft, sodass ich die Geschichte richtig vor meinen Augen sehen konnte! Ich habe ausserdem unheimlich viel über diese tragische Katastrophe lernen dürfen.

Im Buch geht es um die Stadt St. Pierre, die 1902 auf der Karibikinsel Martinique den Ruf, die „Perle der Antillen“ zu sein. Der deutsche Handelskapitän Leonhard Mahler ist auf der Suche nach guten Zucker- und Rumgeschäften in die Stadt gekommen. Derweil wächst in der Stadt die Spannung unter der Bevölkerung. Wahlen stehen an. Als im April des Jahres die ersten Rauchschwaden aus dem Vulkan Mont Pelée aufsteigen, ahnt man in St. Pierre noch nichts Böses. Doch als das Grollen immer lauter wird und Asche wie Schnee vom Himmel fällt, wächst die Sorge. Doch fliehen kommt nicht in Frage, denn die Politiker wollen unbedingt den Wahltermin einhalten, und zwar mit der größtmöglichen Zahl von Leuten. Die Katastrophe nimmt ihren Lauf …

Ich bin von der Handlung absolut mitgerissen worden! Die Geschichte beginnt zunächst etwas ruhiger, Kapitän Mahler kommt neu in die Stadt und lernt erst einmal ein wenig Land und Leute kennen. Doch schon auf den ersten Seiten ist die Bedrohung immer wieder spürbar und atemlos verfolgt man wie die Politik hier auf ganzer Linie versagt und eigene Interessen über die des Bevölkerungsschutzes gestellt werden. Das Buch hat aber trotz des bedrückenden Themas durchaus auch seine humorvollen Seiten und die raubärtigen Matrosen wachsen einem mit der Zeit richtig ans Herz. Generell sind die Personen gut ausgearbeitet, und falls man doch einmal durcheinander kommen sollte, denn es sind einige Personen in die Geschichte involviert, findet sich am Anfang auch ein Personenregister zum nachsehen.

Der Vulkanausbruch wird sehr lebendig und brutal beschrieben, dabei kommt auch die exellente Recherchearbeit des Autors zu tragen. Man hofft und bangt mit den Personen mit, obwohl der Ausgang doch recht gewiss ist.

Das Ende der Geschichte stimmt traurig aber ist gleichzeitig auch sehr authentisch, gerade wenn man das Nachwort des Autors liest, indem er nochmal über Fakten und Fiktion aufklärt.

Fazit: Ich fand das Buch rundum gelungen, ein toller Schreibstil, eine unglaublich einnehmende Geschichte und eine tolle Recherchearbeit. Gerne mehr davon, von mir eine absolute Leseempfehlung und die vollen 5 Sterne.