Rezension

lebensechter, spannender DDR-Krimi

Der Henker mit dem Totenkopf -

Der Henker mit dem Totenkopf
von Andreas M. Sturm

Bewertet mit 5 Sternen

Zwei durch Erhängen ermordete Frauen, die zuvor noch bestialisch vergewaltigt wurden beschäftigen die Dresdner Ermittler. Ein Hauptverdächtiger steht schnell fest. Er hat bereits einmal eine Frau vergewaltigt und seine Strafe dafür abgesessen. Aber Leutnant Uwe Friedrich ist von seiner Schuld nicht vollkommen überzeugt. Er stellt, mit Rückendeckung seines obersten Chefs, Major Horst Günzel, eigene Ermittlungen an…

Und genau das hat mir so gut gefallen. Günzel weiß, dass Uwe ein brillanter Ermittler ist und dass sein direkter Chef etwas neidisch auf sein Ansehen und auch auf Uwes Fähigkeiten ist. Das kam mir beim Lesen so lebensecht vor, genauso wie die Einmischung des MfS in die laufenden Ermittlungen.

Denn eines muss man wissen: in der DDR gab es keine Gewaltverbrechen! Das wurde mittels der Stasi vertuscht, den ermittelnden Behörden ein Maulkorb verpasst und die Akten einfach geschlossen.  Genauso wie der Autor die Geschichte geschrieben hat könnte es gewesen sein. Sie wirkte auf mich, die ich diese Zeit noch miterlebt habe, lebensecht und war wirklich spannend zu lesen. Anfangs dachte ich noch, als recht früh der Name des Täters preisgegeben wurde – na toll. Nun ist die Spannung dahin. Aber weit gefehlt, denn der Täter hat sich eine neue Vita verschafft. Erfrischend fand ich die Abschnitte mit Uwe und seiner pfiffigen Freundin Sabine Fuchs. Diese junge Dame ist in meinen Augen ein ebenso guter Ermittler wie Uwe.

Für dieses spannenden, kurzweiligen Krimi hat der Autor 5 Lese-Sterne absolut verdient.