Rezension

Leider keine bemerkenswerte und unvergessliche Familiensaga

Die verlorene Tochter der Sternbergs - Armando Lucas Correa

Die verlorene Tochter der Sternbergs
von Armando Lucas Correa

Bewertet mit 2.5 Sternen

Es ist der Beginn einer Geschichte, die im April 2015 in New York beginnt. Insgesamt umfasst das Buch sechs Teile.
"Die verlorene Tochter der Sternbergs" ist eine Familiensaga, eine Zeitreise in das vergangene Jahrhundert in die Zeit der dunkelsten Geschichte Deutschlands.
Der zweite Teil "Die Flucht" gibt intensiv Einblick in das Leben der Familie Sternberg, Amanda und Julius. Sie sind Juden. das herrschende Naziregime macht es dieser Bevölkerung zunehmend immer schwerer, und so trifft Julius Vorsorge, dass sie  per Schiff nach Kuba zu lebenden Angehörigen ausreisen können. Doch allen Widrigkeiten zum Trotz schickt Amanda nur ein Mädchen dort hin, während sie mit der anderen nach Frankreich zu einer befreundeten Familie flieht. Doch auch hier ist sie vor der Judenverfolgung nicht geschützt. Natürlich stellt sich die Frage, warum schickt die Mutter trotz Einreiseerlaubnis für zwei Personen nur ein Kind auf den Weg? Die französische Zeit wird erzählt über die stattgefundenen Massaker; selbst vor der heimischen Bevölkerung wurde nicht halt gemacht. Das ist geschichtlich nachgewiersen.
Was genau aber will der Autor uns mit seiner Geschichte erzählen?
Eine alte Dame, die von längst eingestaubten Erinnerungen durch Briefe eingeholt wird.
Eine Vergangenheit mit dem Thema Handlung eines Regimes, nicht reinrassige Menschen zu vernichten. Was heißt das? Krieg ist Ausnahmezustand, mag sein. Aber derartige Greueltaten, wie sie damals verübt wurden, kann man nur verurteilen.
Was den Roman betrifft, wurde ich nicht richtig warm mit all den Abschnitten. Mir fehlte das Erscheinungsbild des Autors, was sich normalerweise in seinem Schreibstil findet.
Ein aussagekräftiger Klappentext hat mich neugierig auf das Buch gemacht, zumal diese Art von Romanen schon zu meinen Favoriten gehören. Leider und das bedauere ich wirklich, auch wenn das Schicksal um die Familie berührt, ist dies keine unvergessliche Familiengeschichte geworden, so wie es der Infotext beschreibt. Es ist nicht einmal ein bemerkenswertes Buch geworden.
Cover: Ich mag das Cover, das Mädchen in ihrem roten Kleid und das vor einem dezent farbig gehaltenen Hintergrund.
Wer sich geschichtsmäßig zum Thema der Juden, des Zweiten Weltkriegs, den ganzen Folgen beschäftigt oder gelesen hat, mag sich seinen Teil denken, worum es in dem Roman geht.
Mag sein, dass ich andere Erwartungen hatte. Vielleicht war mein Anspruch zu groß? Was am Anfang sich gut lesen ließ, zog sich leider danach wirklich wie eine zähflüssige Masse.
Dies ist meine Lesemeinung, was euch nicht abhalten soll, euch selbst ein Bild von dem Roman zu machen.