Rezension

Leider nicht gänzlich überzeugendes Finale …

Palace of Fire - Die Kriegerin
von C. E. Bernard

Bewertet mit 3 Sternen

Der lang ersehnte finale Band von C.E. Bernards „Palace“ Reihe, erschien im Penhaligon Verlag im Juli 2018. Auf 512 Seiten geht Reas Geschichte zu Ende, doch ob es auch ein Glückliches wird, das wird sich herausstellen.

 

Rea ist noch immer verzaubert davon, dass Robin an seiner Liebe zu ihr festhält. Doch ganz freiwillig gibt sie sich nicht noch einmal her, da sie weiß, dass in London ihr große Gefahren drohen. Aber nun kehrt sie mit neuem Wissen zurück, welches noch nützlich sein soll …

 

Nachdem man den zweiten Band beendet hatte, war man froh darum, dass der dritte Teil in seiner Veröffentlichung nicht lange auf sich warten lassen würde. Und natürlich spielte die Neugier auch eine bedeutende Rolle, da man nun endlich erfahren möchte, wie Reas Geschichte endet.

Leider muss ich schon an dieser Stelle gestehen, dass ich sehr von den ersten Kapiteln enttäuscht war. Eigentlich war das Ganze fast eine Wiederholung des ersten Bandes, da Rea sich wieder vor allen bloßstellen muss, um die Gunst des Königs zu behalten.

Auch hat mir ihre innere Qual ein wenig die Lust am Lesen genommen, da sie in diesem Punkt kein bisschen vorwärtszukommen schien.

Was mich so an dieser Reihe immer faszinierte ist, dass die Autorin alte Geschichte und Figuren mit einer neuen verknüpfte. Nimmt man zum Beispiel Nottingham oder Galahad, so bekommt man Figuren aus den größten und bekanntesten Geschichten Englands. Dies vermischt mit einer Revolution, die sich für Freiheit und Gleichheit ausspricht, so hätte das Ende etwas Magisches werden können.

Leider war es das in meinen Augen nicht. Denn wenn man eine Trilogie mit vielen Fragen beendet, die den Leser nicht loslassen wollen, so finde ich, ist es kein runder Abschluss und hinterlässt indes auch einen faden Beigeschmack.

Was mich dennoch immer wieder faszinierte, war dieser elegante Schreibstil. Die Autorin lässt ihre Protagonistin mit erhobenem Haupt durch das Buch schreiten, obwohl Rea immer wieder selbst das Gefühl hat zu zerbrechen. Sie selbst hat lange Zeit nie verstanden, wie stark sie ist und das ihre Makel doch ihre Stärke widerspiegeln, die sie so liebenswert machen. Gerade diese Zweifel waren es, die sie so in den Hintergrund haben rutschen lassen, wobei sie doch diejenige ist, welche man nicht aus den Augen verlieren möchte. Aber genau diese Zerbrechlichkeit lässt sie wie Phönix aus der Asche auferstehen.

Auch bei Robin hatte ich lange Zeit das Gefühl, das er sich zu sehr zurücknimmt und gar nicht mehr, wie viel Kraft er zusammen mit Rea hat, um ein London zu formen, in dem alle Menschen frei leben können.

Genau diese Freiheit ist es, die diese Geschichte so vielfältig macht, da jede Figur unter diesem Begriff etwas anders sieht und dabei empfindet.

Natürlich sieht auch jeder Leser etwas anderes in dieser Geschichte und wird sich eine andere Meinung darüber bilden, doch ich bin gern bereit einen kleinen Zusatzband über die Zukunft von London anzunehmen. Vielleicht überlegt es sich die Autorin noch, oder flechtet dies in ein neues Projekt hinein. Auf jedem Fall bin ich gespannt auf neue Geschichte aus ihrer Feder.

„Palace of Fire – Die Kämpferin“ hat seine Längen, doch kann es auch mit vielschichtigen Figuren und Ereignissen glänzen.

 

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