Lesespaß mit dem gewissen Etwas
Bewertet mit 4 Sternen
Das Buch ist anders als Shades of Grey, irgendwie ehrlicher und authentischer, aber auch schonungslos und subtil brutal.
Elisabeth ("Beth") ist Anfang zwanzig und hat gerade ihren Abschluss in Kunstgeschichte gemacht. Durch einen dummen Zufall erwischt sie ihren langjährigen Freund Adam in flagranti und ist am Boden zerstört. Sie verkriecht sich bei ihren Eltern und leidet vor sich hin. Da bekommt sie plötzlich die Chance für fünf Wochen die Wohnung der reichen Patentante ihres Vaters in einem Londoner Luxusviertel zu hüten, offiziell um sich um den Kater zu kümmern.
In der Wohnung gegenüber wohnt ein attraktiver Mann um die 30, der sie sehr schnell optisch in seinen Bann zieht und ihre sexuelle Phantasie alleine durch Beobachtung anregt. Dies bleibt ihm nicht verborgen und so laufen sie sich in der Folge wie zufällig über den Weg und die Dinge nehmen ihren Lauf...aber ganz gemächlich, was den Reiz des Buches ausmacht.
Dominic will zunächst nicht, dass Beth von seinen speziellen sexuellen Vorlieben erfährt, aber sie duldet es nicht, dass er sich verschließt...und so gerät sie aus blinder Leidenschaft und vollgestopft mit Liebe und Zuneigung immer mehr in seine dunkle Welt.
Ich fand das Buch zunächst phänomenal...bis es zur Sache geht, denn damit hatte ich so meine Probleme. Letztlich löst sich alles auf und ich wurde insgesamt nicht enttäuscht, aber im letzten Drittel des Buches hatte ich zeitweise Zweifel, auch wenn im Grunde nur der überaus realistische und anschauliche Schreibstil konsequent fortgeführt wurde.
Jemanden, der sich mit BDSM auskennt, wird das Buch langweilen und enttäuschen, fürchte ich, aber naive Neulinge wie ich, bekommen endlich mal einen Einführungskurs und erlangen das Know-How, das bei anderen Büchern des Genres vorausgesetzt wird.