Liebe als Fiktion...
Bewertet mit 4 Sternen
Agnes ist eine junge Doktorandin und lernt den Ich-Erzähler, der für sein geplantes Buch über amerikanische Luxuszüge recherchiert, in der Bibliothek in Chicago kennen. Ein erster gemeinsamer Kaffee, einige interessante Gespräche und schließlich der erste Kuss - eine zarte Liebe bahnt sich an.
Doch wie soll das möglich sein, zwischen einer, die sich selbst als nicht sehr sozialen Menschen bezeichnet, und einem, dem die Freiheit immer wichtiger war als das Glück?
Um die Distanz zwischen ihnen zu überwinden, fordert Agnes ihren Geliebten eines Tages auf, ein Porträt über sie zu schreiben. Daraus entspannt sich allmählich eine Geschichte - begonnen in der Vergangenheit, weitergeführt in der Gegenwart parallel zur eigenen Realität und letztlich angekommen in der Zukunft.
Wirklichkeit und Fiktion verweben sich immer mehr miteinander. Schreibt er nun ihr Leben in der Realität nieder oder leben die beiden seine fiktive Geschichte? Besonders für Agnes scheint die Geschichte zunehmend handlungsleitend zu werden...
Der Roman ist gekonnt konstruiert und wirkt sehr unterkühlt. Neben dem Thema der Liebe zieht sich auch das Thema des Todes wie ein roter Faden durch den Roman.
Das Buch lässt mich mit einem leichten Kloß im Bauch und einem leisen Frösteln zurück - ein eher bedrückender Ausblick auf die (Unmöglichkeit der) Liebe...
Ein beeindruckendes Buch.