Rezension

Liebe, Angst und Hass - eine Achterbahnfahrt der Gefühle

Was wir auch tun - Marie Lucas

Was wir auch tun
von Marie Lucas

Inhalt:
Robin kommt aus reichem Haus und verliebt sich in den Außenseiter Alex. Alex scheint einige Geheimnisse zu haben, die er auf keinen Fall mit Robin teilen möchte. Es ist schwierig für Robin eine vernünftige Beziehung mit ihm aufzubauen. Und dann ist da auch noch Robins Ex-Freund Jasper, der sie um jeden Preis zurückgewinnen will! Warum hat Robin damals mit Jasper Schluss gemacht? Was für Geheimnisse hat Alex? Und wie weit sind beide Jungs bereit für ihre Liebe zu Robin zu gehen?

Meine Meinung:
Zu Anfang war ich skeptisch, ob die Geschichte mich überzeugen kann. Nach einer kurzen Einstiegsphase haben sich diese Zweifel jedoch schnell gelegt. Marie Lucas hat einen wunderbar flüssigen Schreibstil. Aufgrund der verschiedenen Verstrickungen bleibt es immer spannend und man rätselt mit wie es weitergehen könnte. Zu keiner Zeit wurde mir langweilig. Zudem hatte ich bis kurz vor dem letzten Abschnitt noch kein Gefühl wie die Geschichte eigentlich ausgehen würde.

Die Geschichte wird aus den Perspektiven von Robin, Alex und Jasper erzählt. Diese verschiedenen Perspektivwechsel taten der Geschichte gut und füllten sie mit Leben. So bekam man die Gedankengänge der Protagonisten mit und verstand die Beweggründe der drei besser.

Allgemein sind alle Charaktere, nicht nur die drei Hauptpersonen, vielschichtig. Wir erfahren so einiges über Hannes, Anton und Co. Aufgrund dieser Vielschichtigkeit hat es ungeheuren Spaß gemacht mehr über die Personen zu erfahren und die verschiedenen Entwicklungen mitzuerleben.

Gerade das Robin und Alex aus total verschiedenen Schichten kommen, macht den Reiz der Geschichte aus. Zudem ist die nach außen hin heile Welt von Robin nicht das was der Wirklichkeit entspricht. Jasper der in diese heile Welt perfekt hineinpassen würde hat so einige Charakterzüge an den Tag gelegt die ihn mir sehr unsympathisch gemacht haben. Einige Aktionen von ihm waren für mich auch nicht nachvollziehbar. Alex hingegen sträubt sich lange Zeit überhaupt irgendetwas aus seinem Leben preiszugeben und andere Menschen an sich heranzulassen.

Nicht nur die verschiedenen Personen, sondern auch die Liebesgeschichte, hat mir sehr gut gefallen. Sie steckt voller Höhen und Tiefen, baut sich langsam und Stück für Stück auf und wird nicht zu schnell zu intensiv. Des Öfteren liegen zwischen den einzelnen Abschnitten ein paar Wochen. Was die Geschichte noch authentischer wirken lässt.

Man erfährt in diesem Buch einiges über Hooligans, den Umgang mit Gewalt und Aggressionen und wie wichtig doch die Wahrheit eigentlich ist. Die menschlichen Abgründe tun sich in dieser Geschichte mehr als einmal auf und man staunt darüber, wie weit manche Menschen bereit sind zu gehen. Zudem wird uns eine Liebesgeschichte geboten, die so nicht alltäglich ist und einen trotzdem ungemein in ihren Bann ziehen kann.

Fazit:
Mein erstes Buch von Marie Lucas nahm mich schnell gefangen und führte mich in eine Welt voller Angst, Selbstzweifel und Gewalt. Über allem steht jedoch die Liebe und die Botschaft von Wahrheit und Offenheit. Wer eine etwas andere Liebesgeschichte lesen möchte, kann mit diesem Buch nichts falsch machen. Ihr solltet euch jedoch bewusst sein, dass die Protagonisten nicht alle Schwarz oder Weiß sind und jeder ein Geheimnis hat.