Rezension

Liebe, Intrigen, Verrat

Die Stickerin von Sevilla -

Die Stickerin von Sevilla
von Sylvia Klinzmann

Bewertet mit 3.5 Sternen

gut recherchierter Roman

Kastilien, 1474. Der katholische Edelmann Alvaro de Salvatierra kommt der jüdischen Stickerin Lea Bensinior, ihrem Vater, dem Tuchhändler Ezra und weiteren Kaufleuten bei einem Überfall zu Hilfe. Bei beiden ist es Liebe auf den ersten Blick. Ihre Väter sind strikt dagegen.

Alvaro und Lea treffen sich nach einiger Zeit am Hof von Isabel I. wieder und wissen, dass sie füreinander bestimmt sind. Es sind unruhige Zeiten: die Inquisition wütet im Land, die Scheiterhaufen brennen und die Katholiken führen einen Krieg gegen die Mauren um Granada. Am Ende wird auf der Alhambra anstelle des Halbmondes die Fahne mit dem christlichen Kreuz wehen.

Sylvia Klinzmann, Jahrgang 1965, lebt mit ihrer Familie in Spanien. Sie schreibt Kurzgeschichten und Romane. Der vorliegende Roman ist ihr Debüt und liegt in einer überarbeiteten Ausgabe (Ebook) vor, die hier besprochen wird.

Das in grün gehaltene Cover mit einem Stadtplan und dem wichtigsten Werkzeug der Stickerin, der Nadel passt hervorragend zum Inhalt.

Der Roman beginnt mit einem Prolog, der neugierig auf die Geschichte macht. Die Protagonisten sind gut vorstellbar und werden authentisch beschrieben. Dies gilt nicht nur für Lea und Alvaro, sondern auch für alle anderen, aber ganz besonders für die Hofdame Catalina.

Sylvia Klinzmann lässt die Geschichte Kastiliens zwischen 1474 und 1483 lebendig werden. Sie schildert detailliert Orte und Handlungen, beschreibt jüdische Riten und Bräuche und führt dem Leser die Grausamkeiten der Inquisition vor Augen.

Ein Glossar rundet den Roman ab.

Fazit: ein gut recherchierter historischer Roman über Liebe, Intrigen und Verrat