Rezension

Logik- und Plotlücken

Die Forschenden
von Birgit Gürtler

Bewertet mit 1.5 Sternen

Seit Jahrtausenden leben Aliens auf der Erde. Ariane kommt zufällig auf ihre Spur und gerät in Lebensgefahr. Mit dem Virologen Patrick macht sie sich auf die Suche nach den Außerirdischen.

Das Cover von Andrea Gunschera ist ein echter Eyecatcher und passt auch sehr gut zum Roman. Leider ist das nahezu das einzig Positive, was ich zu sagen habe.

Sowohl Charaktere als auch Handlung sind ohne jede Tiefe, das Geschehen hangelt sich von einer Zufälligkeit zu nächsten, die Charaktere handeln wenig authentisch, oft unlogisch, teilweise einfach nur dumm und meist reichlich unmotiviert. Der Roman strotzt nur so vor Logik- und Plotlücken. Für das Meiste gibt es keine Erklärungen, man darf als Leser nichts hinterfragen, wird unwissend gehalten, mir kommt es so vor, als hätte die Birgit Gürtler selbst keine Antworten dafür, es scheint der Autorin vor allem um Spannung und Dramatik gegangen zu sein, leider ist dieses Konzept aber nicht aufgegangen, Spannung kam bei mir so gut wie gar nicht auf, manches wirkt (durch die Unlogik und die Unwahrscheinlichkeiten) eher lächerlich. Alles in allem hatte ich oft das Gefühl, einen schlechten Groschenroman zu lesen.

Die Charaktere sind sehr oberflächlich und teilweise widersprüchlich gestaltet (eine Frau, die Fremdsprachenspezialistin ist, kann kaum Englisch; trotz Lebensgefahr ist ein Charakter ständig gelassen), die Protagonisten bieten keine Identifikationsmöglichkeiten, wirken noch nicht einmal sympathisch. Die sich zwischen Ariane und Patrick entwickelnde Romanze ist zudem unglaubwürdig.

Auch die Aliens sind denkbar unglaubwürdig gestaltet, man kann weder glauben, dass sie schon Jahrtausende auf der Erde sein sollen, noch, dass sie dem Menschen überlegen sind. Vor allem hier fehlt ein ordentlich aufgebauter Hintergrund, der das Ganze glaubhaft gestaltet. Nur kurz erfährt man ein bisschen darüber – und diese Seiten fand ich dann sogar recht ansprechend.

Insgesamt hat mich der Roman, zumal ich vom Sieben Verlag schon einige richtig gute Romane gelesen habe, komplett enttäuscht. Hier fehlt eigentlich alles, was einen guten Roman ausmacht: Interessante Charaktere, eine nachvollziehbare Handlung und ein gut ausgearbeiteter Hintergrund (auch wenn eine Welt mit phantastischen Elementen entworfen wird, muss sie in sich stimmig und logisch sein). Von mir gibt es daher keine Leseempfehlung und nur 1,5 Sterne.