Rezension

Lügner soweit das Auge reicht

Der Kuss der Lüge -

Der Kuss der Lüge
von Mary E. Pearson

Bewertet mit 4 Sternen

„Der Kuss der Lüge“ ist der Auftaktband einer Romantasy-Reihe. Die Fantasie-Aspekte sind in diesem Band aber eher dünn gesät und mir hat dir Geschichte eher so Game of Thrones Vibes gegeben. Viele Parteien, die ihre eigenen Interessen vertreten, viele Intrigen und ein Krieg, der noch fern scheint und trotzdem auszuufern droht.

Zum Inhalt: Prinzessin Arabella von Morrighan ist eine eine erste Tochter, denen dem Glauben nach besondere Gaben innewohnen. Darum soll sie, um ein politisches Bündnis zu schließen, einen ihr unbekannten Prinzen von Dalbreck heiraten. Doch sie beschließt zu fliehen und ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Nur holen sie ihre Lügen schneller ein, als gedacht und sie ist nicht die einzige, die das Spiel der Täuschung spielt.

Was mir gut gefallen hat ist das Worldbuilding, die Orte und Lebensweisen, die Lia auf ihrer Flucht und im Verlauf der Handlung zu sehen bekommt, das Ödland und die Geschichten, die mit bestimmten Orten verstrickt sind. Das wirkte alles gut konstruiert, stimmig und interessant auf mich, nicht zuletzt weil es auch Lia herausfordert, über den Tellerrand zu sehen. 

Die Geschichte ist durchzogen von alten Texten, Liedern und Geschichten, die der Story rund um den Glauben der Morringhaner Substanz geben. Ich bin von sowas tatsächlich immer kein Fan, weil es meinen Lesefluss stört. Auch die Unterhaltungen in fremden Sprachen und Dialekten, die Lia nicht versteht, habe ich eher als anstrengend empfunden. Insgesamt nehmen diese aber nur einen einzigen Teil der Handlung ein, sodass es für mich ok. Die Geschichte wird hauptsächlich aus Lias Perspektive erzählt, aber auch ein Prinz, ein Attentäter und eine Freundin waren vertreten. 

Insgesamt ist niemand wer er zu sein vorgibt und die ganzen Lügen, Tricks und Betrügereien sind durchaus spannend und unterhaltsam zu verfolgen. Für mich hätte das Tempo der Geschichte etwas mehr anziehen können, aber für einen ersten Band absolut solide und macht Lust auf den Fortgang der Geschichte.