Rezension

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Määähga!

Das wilde Mäh und die Monster-Mission - Vanessa Walder

Das wilde Mäh und die Monster-Mission
von Vanessa Walder

Bewertet mit 5 Sternen

Der zweite Band „Das wilde Määäh und die Monster Mission“ war für uns (meine Töchter und mich) der Erste aus dieser „Reihe“. Das war jedoch absolut in Ordnung, konnte man doch die wichtigsten Dinge der Geschehnisse aus vorherigen Band schnell erfassen.

Die Hauptfigur Ham und seine nicht weniger wichtigen Freunde Flöckchen und Tupfer erleben ihr zweites großes Abenteuer. Hierbei ist wichtig zu erwähnen, dass sie sich, wie einst Don Quijote, einer Gefahr stellen die übermächtig ist. Wilde Monster fressen ihren Wald auf. Und als wäre das nicht schlimm genug, befindet sich auch noch ein enger Freund in Gefahr. Das zumindest lässt eine mysteriöse Nachricht eines Waldbewohners erahnen. So beschließt Ham sich auf den Weg zu machen, um an erster Stelle seinen Freund zu retten und weiterhin das Kämpfen bei einer kleinen Schar mutiger Gesellen zu erlernen. Eine dringende Notwendigkeit, um sich kampferprobt in die Schlacht um den häuslichen Wald zu stürzen:).

Was für eine Aufgabe für ein kleines Wolfsschaf, das zwar den Mut eines Wolfes besitzt, doch seine Abstammung vom Schaf nicht verleugnen kann. Gut das er da nicht allein ist. Sein Freund Flöckchen und seine Freundin Tupfer begleiten ihn, ebenso wie auch sein Waschbärenfreund Stanley. Die Frage die sich jedoch stellt ist 'wohin?', wenn man nicht weiß wo sich in Gefahr befindlicher Freund gerade aufhält. Leider kam dessen Hilferuf nur bruchstückartig bei Ham an, weil besagtes Waldtierchen nicht alles genau behalten hat. Eine Situation ähnlich wie beim „stille Post Spiel“, bei welchem aneinandergereihte Worte ebenfalls nur teilweise am Ziel ankommen. 
So machen sich Ham und seine Freunde vorerst auf, die Nachricht im Rückwärtsgang zu verfolgen um nach langem und nicht ungefährlichem Weg, den Auftraggeber ausfindig zu machen….
Was sich dann aber ereignet, möchte ich an dieser Stelle nicht weiter ausführen, denn die Spannung soll ja bestehen bleiben;). Es ereignen sich Dinge, die einem Tränen in die Augen treiben, den Kopf schütteln lassen, aber auch zum Schmunzeln anregen. Also ran ans Abenteuer und auf zu einem Weg der selbst einem mutigen Wolfsschaf Angst machen kann!

Was an dieser Geschichte von Vanessa Walder bezaubert, ist nicht nur die Story um ein kleines Schaf. Ein Schaf, das sich als Wolf fühlt, weil es bei Wölfen aufgewachsen ist und damit ganz offenbar einen Mutschub bekommen hat, der einem den Atem raubt. Ganz besonders wundervoll ist auch die Liebe zum Detail. Jede einzelne Figur in diesem Buch, bekommt seinen Charakter durch eigene Dialekte, besondere Eigenschaften und spezielles Aussehen. Man bekommt das Gefühl, jeden Charakter als wichtig zu erachten. Damit gibt es (fast) keine Nebendarsteller. Man spürt förmlich, wie die Autorin sich für jeden Einzelnen etwas Besonderes ausgedacht hat und wie sie mit einer großen Portion Humor gefeilt hat, bis der Charakter so war wie er ist. Und ich darf verraten, wir sprechen hier von einer ganzen Reihe von kleinen Darstellern;)

Ein ganz kleines bisschen Kritik möchte ich jedoch anbringen, sonst wäre es ja fast langweilig;) Dies gibt meiner Bewertung jedoch keinen Dämpfer. So sehr ich als Erwachsener auch Lachen und Schmunzeln musste, hatte ich doch das ein oder andere Mal das Gefühl, dass Kinder noch nicht in der Lage sind den Humor der Autorin in voller Größe zu verstehen. Allerdings frage ich mich, muss das denn auch so sein? Ist es nicht auch besonders, dass man selbst als Erwachsener an einem Kinderbuch so viel Freude haben kann? Müssen Kinder immer sofort alles verstehen, ist es nicht spannend das Buch später wieder zur Hand zu nehmen und neue lustige Dinge zu entdecken? Hierzu darf man sich gern seine eigene Meinung bilden, für mich war es die Erwähnung wert, aber mehr dann auch nicht.

Fazit:
Wir haben hier eine Geschichte vorliegen, die mehr für den Leser tut, als nur die Fantasie zu beflügeln. Sie zeigt auf, dass man Stärke beweisen kann, auch wenn man nur ein kleines Schaf ist, das man aus Zwängen ausbrechen darf auch wenn es Überwindung kostet und dass Freundschaft um so viel mächtiger ist, als man oft denkt. Sie bietet Freude, Mut und Abenteuer und lässt nicht nur Kinder gespannt lauschen und über viele Dinge lächeln.
Die Liebe der Autorin zu ihren Figuren konnte man durchweg spüren und es ist wirklich schwer sich einen Liebling heraus zu picken, weil einfach jede irgendwie besonders ist. Wenn ich mich dennoch entscheiden müsste, wäre meiner Sir Lancelot, weil er in mir das größte Schmunzeln hervorgerufen hat. Vor allem seine Liebe zu einer Ente, absolut herrlich! Aber ach lest doch einfach selbst!