Rezension

Märchen über Geschwisterliebe und den Tod

Die Brüder Löwenherz - Astrid Lindgren

Die Brüder Löwenherz
von Astrid Lindgren

Bewertet mit 5 Sternen

In der Geschichte über die Brüder Karl und Jonathan Löwe schrieb Astrid Lindgren als eine der ersten Schriftstellerinnen über das Thema Tod speziell für Kinder.

 

Der totkranke Karl, der von seinem großen Bruder liebevoll Krümel genannt wird, erzählt  aus seiner Perspektive die GEschehnisse. 

Sein großer Bruder Jonathan versucht ihm die Angst vor dem Sterben zu nehmen und erzählt ihm Geschichten über das Land Nangijala, in das man für das nächste Leben nach dem Tod wechselt. Dort wird Krümel gesund sein, spielen können wie ein normaler Junge und viele Abenteuer erleben. 

Als es zu einem Hausbrand kommt, rettet Jonathan seinem Bruder das Leben, in dem er mit ihm auf dem Rücken aus dem Fenster springt. An den Folgen des Sturzes stirbt Jonathan, Karl tröstet sich damit ihn bald in Nangijala wiederzusehen, was kurz darauf auch eintrifft.

Die Brüder treffen sich in dem neuen Land im Kirschblütental wieder. Karl genießt sein neues Leben in Gesundheit. Die Beiden heißen jetzt Löwenherz, so nannte eine Lehrerin Jonathan wegen seiner Tapferkeit. 

Aus dem Nachbartal droht Gefahr, der Tyrann Tengil will das ganze Land mit Hilfe eines Drachen besetzen. Jonathan schließt sich den Widerstandskämpfern an. Karl bleibt zunächst zurück, folgt ihm dann aber, da er den großen Bruder in Gefahr wähnt. 

Die Abenteuer, die die Beiden nun erleben, sind schon heftig, die Ereignisse überschlagen sich. Kämpfe, Ungeheuer und dramatische Wendungen gehen ineinander über. Karl mausert sich in der Geschichte von einem kränklichen, ängstlichen Jungen zu einem mutigen und selbstbewussten Jungen, der bereit ist für Überzeugungen einzustehen und dabei auch über sich selbst hinauswachsen kann.

 

Das Buch ist sehr spannend und bewegend, damit ist es nicht für zu kleine Leser oder sensiblere Kinder geeignet. Ich habe es als Kind schon geliebt und nun noch einmal gerne gemeinsam mit einer 11-jährigen gelesen, die auch viel Spaß an der Spannung und Dramatik hatte. 

Das Thema Tod kommt in dem Buch immer wieder vor, es bleibt bis zum Schluss präsent. Die Frage: „Was kommt nach dem Tod?“  mit einem Wechsel in ein anderes Land, in dem alles besser wird, zu beantworten, mag für Einige banal oder auch verlogen erscheinen, kann für Kinder aber tatsächlich tröstlich oder auch Mut machend sein. Genau weiß es ja niemand was folgt, für Karl hat es funktioniert.