Rezension

Mangelnde Recherche

Deathbook - Andreas Winkelmann

Deathbook
von Andreas Winkelmann

Bewertet mit 1 Sternen

So weit ich mitbekommen habe, war das Buch eigentlich ein "Event" der über mehrere Wochen, gefüttert mit Videos, Links, …, andauerte. In diesem Kontext mag der Inhalt vielleicht auch funktionieren - allerdings durch die von mir gelesene Gesamtfassung muss man sich eher durchkämpfen.

Ich möchte jetzt gar nicht lange auf die doch ein wenig platte Andeutung von Deathbook hin zu Herrn Zuckerbergs Weltunternehmen herumreiten. Was mich allerdings entsetzt hat, war die sehr mangelhafte Recherche, die der Geschichte zugrunde liegt. Internet, moderne Kommunikation aber auch jugendkulturelle Phänomene wie Happy Slapping oder auch das Anschauen von Snuff-Stuff sind Themen, die mehr als aktuell sind.  In „Deathbook“ werden  sie aber weder inhaltlich richtig noch unterhaltsam bearbeitet. Ab und an erwartet man bei den haarsträubenden technischen Erläuterungen, dass der Autor seine Darsteller auch mit der Fähigkeit ausstatten würde, übers Wasser wandeln zu können.

Winkelmann, dessen Alter Ego die Hauptrolle in der Geschichte spielt, entwickelt sich immer mehr zum besserwisserischen Nervbolzen von dem man besonders am Ende der Geschichte merkt, das er wirklich nur sich selbst als Mittelpunkt sieht. Er nimmt sich das Recht und behauptet, Meister über Realität und Fiktion zu sein. “Nun ja, aber nur in seiner Welt, die ich nicht unbedingt nochmal betreten muss“, denke ich.