Rezension

Manipulation

Liquid -

Liquid
von Herbert Genzmer

Die Biochemikerin Madeleine Alberti arbeitet im Jahr 2029 in der Wüste Mexikos an der Entwicklung eines liquiden Chips mit. Als sie erfährt wozu dieser Chip wirklich Verwendung findet , sucht sie Hilfe bei einem Drogenboss, um nach Deutschland fliehen zu können und um die geplante großflächige Verbreitung dieser Chips zu verhindern. Richard Weigelt , der Geschäftsführer einer Initiative gegen das sich anbahnende Bargeldverbot, soll ihr dabei helfen.

Die Idee dieses Romans in dem die Bevölkerung in der Zukunft durch im geheimen implantierte Chips kontrolliert und manipuliert wird, gefällt mir sehr gut. Besonders weil dieses Szenario gut in unsere aktuelle Situation paßt. Flutkatastrophen und neue Impfkampagnen treffen uns auch heute in der Realität und könnten gezielt ausgenutzt werden, um wie im Buch dargelegt politische Intrigen zu spinnen und um die Menschheit zu manipulieren. Leider kann mich die Umsetzung des Autoren nicht begeistern . Der Schreibstil ist manchmal etwas holprig und unrund. Er zeichnet sich oft durch extrem lange ineinander geschachtelte Sätze aus ,die ein mehrfaches Lesen erfordern, um die Zusammenhänge richtig erfassen zu können . Dies hemmt den Lesefluss sehr . Zu Beginn erhält man eine VIelzahl an sehr ausführlichen Informationen, die auch im nachhinein nicht direkt mit der Handlung in Beziehung stehen. Die zunächst unabhängigen Handlungsstränge sind nicht immer chronologisch zu sehen. Die emotionalen Charakterentwicklungen sind mir etwas zu unglaubhaft. Auch die Reaktionen einzelner Personen kommen mir manchmal etwas aufgesetzt vor. Das Ende hat mir gut dagegen gefallen. Gerade das offene, läßt dem Leser genug Spielraum für eigene Gedankenspiele.

Wenn ich mich auch mit derm Schreibstil nicht anfreunden konnte, finde ich die Idee, die hinter diesem Roman steht beängstigend und gar nicht so abwegig. Sie hat mich auf jeden Fall zum Nachdenken gebracht .