Rezension

Maries Suche

Die Frau auf Sylt: Roman -

Die Frau auf Sylt: Roman
von Lotte R. Wöss

Bewertet mit 5 Sternen

Hanna, Maries beste Freundin seit Kindertagen, ist spurlos verschwunden. Zehn Monate sind vergangen, seit Hanna ein riesiges Vermögen geerbt und kurz darauf nie mehr gesehen wurde. Kein noch so winziges Lebenszeichen gibt es seither vor ihr. Marie glaubt, dass ihr etwas zugestoßen sein muss. Einfach alle Brücken hinter sich abzubrechen und gut zu leben, wie die anderen dies behaupten, war nie Hannas Art.

Eine spannende Ausgangssituation und schon der Prolog gibt Rätsel auf. Wer sind diese knallharten Typen, was haben die mit der Story zu tun? Denen möchte ich nicht mal am helllichten Tag begegnen.

Als Marie Hannas Bild in der Zeitung sieht, weiß sie ganz gewiss, dass diese noch lebt. In einem Sylter Lokal sitzt ihre Freundin putzmunter, ein attraktiver Mann an ihrer Seite. Wäre doch gelacht, wenn diese Lokalität nicht ausfindig zu machen wäre! Und so zieht Marie los, mit nichts als diesem Bild im Gepäck und dem unbedingten Willen, Hanna zu finden. Nur gestaltet sich die Suche sehr viel schwieriger als zunächst gedacht.

Die Spannung ist sofort da und lässt auch nicht nach. Ich bin – natürlich – auf Maries Seite, fiebere mit ihr, möchte ihr zurufen, doch vorsichtig zu sein. Sie beißt nicht nur einmal auf Granit, ihre Suche gestaltet sich wie die berühmte Stecknadel im Heuhaufen. So manch zwielichtige Gesellen tauchen auf – ob diese Hanna überhaupt gekannt, mit ihrem Verschwinden zu tun haben? Ja, so mag ich es – ich blicke nur bedingt durch, stelle meine eigenen Theorien an. Und bange mit Marie, glaube und hoffe bis zuletzt, dass sie bei ihrer Suche Erfolg haben möge. Ihre Unrast überträgt sich auf mich als Leser. Es ist mir unmöglich, das Buch aus der Hand zu legen. Unvorhergesehenes passiert, die Dramatik spitzt sich immer mehr zu.

Rasant, mit viel Action und Herzklopfen meinerseits geht Maries verzweifelte Suche dem Ende entgegen – ein unterhaltsamer Roman mit sowohl liebenswerten als auch sehr dubiosen Charakteren, allesamt glaubhaft und authentisch dargestellt. Es waren spannende Lesestunden.