Mayas Tagebuch
Bewertet mit 4.5 Sternen
Inhalt:
Maya, eine junge 19 jährige Frau, begibt sich nach einer sehr abenteuerlichen Zeit in Las Vegas nach Chile auf eine einsame Insel. Dort lebt sie bei einem Bekannten von ihrer Großmutter Nini. Hier auf der Insel fern von jeglicher gewohnter Normalität beginnt sie ihre Vergangenheit zu betrachten und auch zu analysieren.
Fazit:
Das Buch wird in der Ich-Form erzählt und für dieses Werk hätte keine andere Erzählperspektive gewählt werden können. Denn so ist man Maya so nah und fühlt mit ihr. Man kann mitunter wie sie denken. Trotz der Fürsorge und Liebe ihre Großmutter und Großvaters schafft sie es nicht, den Verlust ihres Großvaters zu verarbeiten, sie rutscht ab und findet keinen Weg sich ihrer Großmutter zu offenbaren bzw. sich an sie zu wenden. Durch die Gedanken von Maya weiß man umso mehr, wie es ihr geht, welche Gefühle sie bedrücken. Auch ihre mitunter derbe Sprachweise stört hier nicht, sie passt sehr gut zur Situation ihres Lebens.
Das Buch ist auch gut zwischen Gegenwart und Vergangenheit aufgeteilt, so dass Buch sehr erfrischend wirkt. Dadurch wird auch deutlich, warum sie auf einmal so abgerutscht ist und irgendwie keinen Weg findet, die Großmutter zu kontaktieren.
Mayas Tagebuch ist sehr schön geschrieben, es offenbart einen tiefen Blick auf Gefühle und zeigt auch, dass die Liebe immer eine Chance hat und dass man sich helfen lassen muss, um seinen Weg zu gehen.
Der Blick auf die chilenische Geschichte finde ich einerseits interesssant, weil mir dies mit Militärherrschaft nicht so bekannt gewesen ist und erschreckend, wie schnell eine Demokratie keine Demokratie mehr ist.
Auch die Nebendarsteller werden sehr ausführlich, mit all ihren Eigenschaften und Macken geschildert, so dass man hier ebenfalls merkt, wie viel Wert Allende auf noch so kleine Details legt und was auch die Verschiedenartigkeit der Menschen ausmacht. Für mich ein sehr gelungenes Werk, was ich sicherlich immer mal wieder in die Hände nehmen werde!