Rezension

meditativ

Die Verletzlichen -

Die Verletzlichen
von Sigrid Nunez

Bewertet mit 4 Sternen

Der Plot von Sigrid Nunez neuen Roman erinnert leicht an ihr wunderbares Buch Der Freund. Da hatte sie einen Hund gesittet. In Die Verletzlichen ist es ein Papagei.
Außerdem ist es die Zeit der Pandemie in New York. Und die Zeit der Präsidentschaft von Donald Trump.
Diese Zeit in den USA hat etwas befremdendes.

In der Handlung kommt ein junger Student hinzu, der zeitweise ebenfalls in der Wohnung des zu betreuenden Papageis lebt. Er ist ein Freund der Familie.

Trotz gewisser Vorbehalte gehen die Gedanken der Protagonistin oft zu dem viel jüngeren Mann, der gelegentlich Wutausbrüche hat und sich über den Zustand der Welt chauffiert.
Sowohl der Papagei Eureka als auch der junge Student sind wirklich lebendige Charaktere.

Die Protagonistin ist sehr nachdenklich und reflektierend. Dabei ist ihr oft die Welt der Literatur nahe. Zum Beispiel nimmt sie einmal ausführlich Bezug zu einem Essay von Joan Didion.
Insgesamt hat das Buch etwas meditatives. Auch das ist typisch für Sigrid Nunez Prosa.