Rezension

Mehr als nur die Geschichte eins Mädchens

The Girls I've Been -

The Girls I've Been
von Tess Sharpe

Bewertet mit 5 Sternen

Nora hatte durch ihre Mutter, eine Trickbetrügerin, schon sehr viel Rollen spielen müssen. Sie hatte mehrere Namen, aber dieses Leben konnte sie hinter sich lassen, jedoch gerät sie mit ihrer festen Freundin Iris und ihrem Ex Freund Wes in einen Banküberfall und die Vergangenheit scheint sie einzuholen. Es beginnt ein rasantes Spiel, das nicht so aussieht, als würde es zu Noras Gunsten ausgehen…

Die Protagonisten:

Ich fand Nora großartig. Sie war super vielschichtig, was dafür sorgte, dass ich immer mehr Neues über sie erfahren hatte, mit dem ich nicht gerechnet hätte. Ihr Charakter ist einfach faszinierend, vor allem wenn man bedenkt, wie viele verschiedene Mädchen sie schon war. Anfangs wirkte sie sehr distanziert und kalt, aber umso mehr ich über sie erfuhr, umso besser konnte ich sie verstehen.

Wes und Iris sind ebenfalls ganz interessante Charaktere, beide sind sehr selbstbewusst und halten den anderen den Rücken frei, was ich am meisten an ihnen schätzte. Die anderen Charaktere sind auch gut, aber da der Fokus des Buches eher auf Nora liegt, rücken diese eher in den Hintergrund.

Die Umsetzung:

Die Aufmachung des Buches ist ein richtiger Blickfang, es ist zwar schlicht, hat jedoch viele Details in Form von Symbolen, die in der Geschichte eine Rolle spielen, auf der Rückseite enthalten. Ich bin ohne Erwartungen an das Buch herangegangen und wurde positiv überrascht. Tess Sharpes Schreibstil gefiel mir sehr gut, er war flüssig, leicht zu lesen und vor allem merkte man immer eine bestimmte Spannung. Das Buch ist aus Noras Sicht geschrieben und es gibt immer wieder Einschübe von ihren früheren „Ichs“ die ihre spätere Personalität sehr beeinflusst hatten, in Form von Erzählungen. Ich hatte das Buch innerhalb zweier Abende durch und ich war wie gefesselt. Anfangs bekommt man mit, wie Noras Leben momentan aussieht und wie ihre Beziehung zu ihrem Ex Wes und ihrer jetzigen festen Freundin Iris so ist. Die drei stolpern dann allerdings in besagten Banküberfall und ab da beginnen die Erzählungen ihrer vorherigen gespielten Rollen, die mir besonders an diesem Buch gefielen. Das Buch dreht sich viel darum, wer Nora denn nun ist und wie ihre wirkliche Persönlichkeit aussieht, weshalb der Bankraub oder generell die ganze Handlung eher in den Hintergrund rückte, aber genau dies und wie alles mit diesem Thriller-Aspekt vermischt wurde, fand ich genial. Auch das Ende fand ich toll und mal etwas anderes.

Mein Fazit:

Das Buch macht nach einer Weile absolut süchtig. Wie die Vergangenheit mit der Gegenwart verbunden wurde, erzeugte richtig Spannung und Noras Geschichte an sich ist einfach unglaublich interessant. Ich würde das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen und gebe ihm deshalb 5 von 5 Sterne.