Rezension

Mein diesjähriger Adventskalender...

Ein Winterwunder namens Liebe -

Ein Winterwunder namens Liebe
von Sara Belin

Bewertet mit 2.5 Sternen

Die zauberhafte Weihnachtswelt von Manhatten - leider zu drüber, zu viele Zufälle und am Ende eine völlig unglaubhafte Schleife. Schade...

Dass ausgerechnet Hope einen Job als Weihnachtsengel in einem der größten Kaufhäuser in Manhattan annimmt, ist Ironie des Schicksals. Denn die schönste Zeit des Jahres weckt bei ihr statt freudiger Gefühle bloß schmerzhafte Erinnerungen. Als sie dem alleinerziehenden Vater David und seinem Sohn Ethan begegnet, schließt sie die beiden sofort ins Herz – denn alle drei fühlen sich durch ihre Schicksale miteinander verbunden. Aber die zarten Gefühle, die so unerwartet entstehen, haben mit zu vielen Hindernissen zu kämpfen. Die Aussicht auf ein Happy End zwischen Hope und David scheint in Gefahr. Kann die Kraft der Liebe alte Wunden heilen und doch noch für ein Weihnachtswunder sorgen? (Klappentext)

Es ist nicht so, dass ich bei Büchern dieser Art "große Literatur" erwarte, und der Aufbau ist eigentlich auch schon vor dem Lesen klar: eine plötzliche große Liebe, dann ein Hindernis und alles scheint vorbei, schließlich die Wendung hin zum glücklichen Ende. So in etwa läuft es auch hier ab, und doch konnte mich der weihnachtliche Roman leider nicht so ganz abholen.

Erzählt wird hier aus der Sicht von Hope, einer jungen Frau, die nach einem schicksalsschweren Ereignis vor zwei Jahren keinen Kontakt mehr zu ihrer Familie pflegt und lange gebraucht hat, um aus einem tiefen Loch wieder herauszufinden. Sie hält sich in New York mit Gelegenheitsjobs über Wasser, und in der Adventszeit spielt sie einen Weihnachtsengel in einem großen Kaufhaus. Dort lernt sie einen kleinen Jungen und dessen Vater kennen, und bei beiden ist es Liebe auf den ersten Blick.

Doch nach einem vielversprechenden Start kommt natürlich das große ABER - und die beiden verlieren sich aus den Augen. Eigene innere Dämonen und andere HIndernisse machen es der jungen Liebe zwischen Hope und David schwer, sich wirklich zu entfalten. Erst Monate später kommt es zu einem Wiedersehen, doch selbst dann...

Für einen weihnachtlichen Adventskalender - denn als solchen habe ich das Buch gelesen - empfand ich die Grundstimmung doch oftmals als zu trist und hoffnungslos. Die Charaktere sind recht klischeehaft gezeichnet und waren für mich nur teilweise sympathisch. Hope mit ihrem schweren Schicksalsschlag rutscht nur zu schnell wieder in ihr schwarzes Loch, hat andererseits aber viel Verständnis für Menschen, die ihr auf die eine oder andere Art vor den Kopf stoßen. Und David hält seinen ererbten Reichtum für sehr selbstverständlich  und macht daraus auch keinen Hehl.

Die Dialoge wirkten auf mich an vielen Stellen gekünstelt und wenig authentisch, so dass ich z.T. eher genervt als mitgerissen war. Zudem gab es hier immer wieder handlungsentscheidende Zufälle, was mir in der Summe einfach zu viel war. Gerade die letzten Kapitel mit dem ewigen Hin und her fand ich völlig übertrieben, so dass mir ausgerechnet das Ende doch ziemlich verleidet wurde. Immerhin zollt die Autorin der Vielzahl der in die Erzählung eingefügten Themen Tribut, indem sie die Handlung auf über ein Jahr anlegt. Nicht unbedingt "typisch" für einen literarischen Adventskalender...

Alles in allem eine nach vorhersehbarem Muster gestrickte Erzählung, teilweise kitschig und mit Klischees behaftet, jedoch mit insgesamt zu vielen Zufällen und Handlungsschleifen, so dass das Ende zäh wirkt.

 

© Parden