Rezension

menschliche Abgründe

Paracelsus - Die Fragen der Toten -

Paracelsus - Die Fragen der Toten
von Eva-Isabel Schmid

Der Arzt Paracelsus ist immer noch auf der Suche nach der menschlichen Seele, während in Basel sein Freund Caspar vergeblich gegen die Pest kämpft. Als immer mehr Menschen sterben und keine Heilung in Sicht ist, müssen die Juden als Sündenbock herhalten. Nach Paracelsus Rückkehr kommt es zu seltsamen Todesfällen und die Freundschaft von Caspar und Paracelsus gerät wieder einmal auf den Prüfstand.

Wie schon im ersten Teil gelingt es der Autorin sehr gut die damaligen Lebensbedingungen bildhaft darzustellen. Standesdünkel, Aberglauben, das mangelnde medizinische Wissen, Judenhass und die mittelalterlichen Lebensumstände werden gekonnt in eine fiktive Geschichte mit historisch belegtem Hintergrund eingearbeitet. Der Schreibstil ist flüssig und dem damaligen Sprachgebrauch angepaßt. . Zum Ende hin nimmt die Spannnung stetig zu und überaschende Wendungen ziehen den Leser in den Bann. Die Charakterentwicklung ist stimmig und der Leser leidet mit den handelnden Personen. Die Suche nach der menschlichen Seele nimmt in diesem Teil wahnsinnige Züge an und gerät mir zu sehr in den okkulten Bereich. Das Ende läßt dem Leser Raum für eigene Spekultionen und nimmt deshalb dem Wahnsinn etwas die Schärfe.