Rezension

Menschlichkeit

Trümmerkind - Mechtild Borrmann

Trümmerkind
von Mechtild Borrmann

Bewertet mit 5 Sternen

Ein kleiner Junge, allein in den Trümmern von Hamburg 1947. Wie ist er dahin gekommen, warum ist er allein. Hanno hat ihn gefunden, zusammen mit einer Leiche die er nie vergessen wird. Seine Mutter und später auch sein Vater nehmen den Kleinen an Kindes Statt auf. Jahrzehnte später tauchen Hinweise zu einem Verbrechen in der Nachkriegszeit auf. Es gibt Hinweise das der kleine Junge mit zu den Opfern gehört. 
Ein spannender Plot hinreißend erzählt. Das ist das Eine. Das andere ist der Erzählstil. Die Autorin schreibt als ob sie selbst anwesend gewesen sei. Als ob sie alle Beteiligten persönlich kennt. In kleinen Nebensätzen beschreibt sie Situationen die die Ungeheuerlichkeit des Verbrechens deutlich machen. Ein Knopf erzählt eine ganze Geschichte. 
Das Nachkriegsdeutschland mit seinen Ängsten, Schrecken aber auch mit seinem Hoffnungsschimmer entsteht beim Lesen. Die Folgen des Krieges sind spürbar. 
Aber über allen steht die Frage was macht uns Menschen aus. Das Mitgefühl und die Hilfe die der kleine Junge erfährt,  den Mut und die Kraft die aus der Verzweiflung entsteht. Auch die andere Seite wird dargestellt. Selbstsucht die auch vor Mord nicht halt macht. Gier, Rache alles negative Eigenschaften, die sehr überzeugend dargestellt werden.
Es ist kein Buch mit Happy End, trotzdem hat es ein gutes Ende, denn alle Fragen werden beantwortet.