Rezension

Mir hat es hier eindeutig an Spannung gefehlt

Unter dem Sturm -

Unter dem Sturm
von Christoffer Carlsson

Bewertet mit 2.5 Sternen

Wie das Cover, so der Inhalt. Ziemlich monoton und zäh. Da hilft auch kein Zukleistern mit Prädikaten und Leseempfehlungen.

Der kleine Isak lebt mit seiner Familie in einer ländlichen Gegend in Schweden. Sein Onkel Edvard kümmert sich hingebungsvoll um den Jungen, bis eines Tages ein Brand auf einem Hof ausbricht, eine Leiche gefunden und er als Verdächtiger verhaftet wird. Für Isak bricht eine Welt zusammen. Jahre später nimmt Vidar, der als Polizist in die Ermittlung involviert war, den Fall noch einmal unter die Lupe. Denn etwas schien damals bei den Untersuchungen zu dem Fall schief gelaufen zu sein.

Die Leseprobe dieses Buches hat mir sehr gut gefallen. Ich fand es interessant, wie die kindliche Sicht Isaks auf einen mutmaßlichen Mord aussah. Der Klappentext deutete an, dass der Fall Jahre später vom damaligen Ermittler noch einmal neu untersucht würde, mit Hilfe eben jenes Jungen, dessen Erlebnisse ich gleich zu Anfang verfolgen durfte. Die Idee gefiel mir. Im Nachhinein hatte ich hier jedoch ganz andere Vorstellungen von dem, was mich hingegen im Laufe des Geschehens erwartete.

Ich empfand die Handlung in etwa wie das Cover: karg und langweilig. Der Mord an einer jungen Frau war zwar Anlass dieses Romans, der Schwerpunkt lag jedoch mehr in den Befindlichkeiten, Lebenszweifeln und Beziehungen Isaks, dem Privatleben des Ermittlers Vidar und den Vorurteilen der Einwohner in jener ländlichen Gegend. Damit zog sich die Handlung sehr in die Länge, die Szenen waren mir viel zu ausschweifend und uninteressant.

Eintönig dümpelte die Story vor sich hin, und selbst in den wenigen interessanten Momenten kam für mich keine Spannung auf. Sogar das Ende ließ mich weitestgehend kalt.

Den Figuren hätte ich am liebsten jeweils eine Packung Stimmungsaufheller in die Hand gedrückt, denn Hoffnungs- und Freudlosigkeit, und bei Isak vor allem Orientierungslosigkeit und große Selbstzweifel, lagen ununterbrochen als düstere Atmosphäre in der Luft. Diese Tatsache trug allerdings nicht zur Spannung bei, wie ich es beispielsweise aus anderen Kriminalromanen kenne, sondern unterstrich eher noch den zähen Fortschritt der Geschichte.

„Unter dem Sturm“ konnte meine Erwartung an die Umsetzung der Idee nicht erfüllen, trotz der vielen überaus hochgelobten Leseempfehlungen, mit denen das Buch von allen Seiten tapeziert wurde. Als Krimi zu zäh, als Roman zu düster – ich würde es nicht verschenken. / 2,5 Sterne