Rezension

Mir war es etwas viel Drama, aber ich fand es gut

Everything We Feel -

Everything We Feel
von Sarah Alderson

Bewertet mit 3.5 Sternen

Gerade hat Zoey gedacht, ihr Leben würde endlich einigermaßen normal werden, da liegt wieder alles in Trümmern. Ihr Vater, den sie mit ihrer Aussage wegen häuslicher Gewalt ins Gefängnis gebracht hat, ist auf Bewährung draußen und hat einen Brandanschlag verübt. Zoeys Auto und die Wohnung, in der sie mit ihren Geschwistern und ihrer Mutter lebt, sind zerstört. Ihnen bleibt nichts anderes übrig, als Will, Zoeys großen Bruder anzurufen, mit dem sie schon eine Weile keinen Kontakt mehr hatten.

Tristan ist Wills bester Freund und das schon ewig. Er kennt auch Zoey schon lange, doch sie hatten jahrelang keinen Kontakt. Nun eilt er ihr zu Hilfe zusammen mit Will und obwohl er weiß, was sie alles durchgemacht hat, kann ein Teil von ihm nicht aus dem Kopf bekommen, wie schön Zoey geworden ist und dass sie Gefühle in ihm weckt, die er nicht haben sollte.

 

 

Zoey ist es gewohnt sich um ihre Geschwister und ihre Mutter zu kümmern. Sie regelt alles, weil ihre Mutter es nicht kann. Sie beruhigt ihre Geschwister, wenn sie Wutanfälle und Teenie-Trotzanfälle haben und dafür gibt sie ihre Träume auf. 

 

Zoey und Tristan sind mir beide sympathisch. Allerdings neigen beide recht zum Drama. Zoeys Misstrauen ist durchaus verständlich, aber Tristans „ich darf sie nicht haben, sie hat schon genug durchgemacht“ nervt bald. Beide neigen dazu alles zu dramatisieren und sich dann darin zu suhlen.

Trotzdem habe ich ihnen die Daumen gedrückt.

 

Was ich schade fand war, dass Zoeys Geschwister sehr lange sehr stereotyp daher kommen. Ihr kleiner Bruder ist „schwierig“ und wird dem mit kindischen Wutanfällen und endlosen Stimmungsschwankungen absolut gerecht. Leider wird ein Aspekt des Ganzen bis ganz kurz vor Schluss komplett ignoriert, was für mich unverständlich war.

Zoeys Schwester Kate war ein extremer Teenager. Ebenfalls mit einigen Stimmungsschwankungen und festgewachsenem Handy. Dass deutlich mehr in ihr steckt, merkt man viel zu spät. Auch ihre Handlungen ergeben nicht immer Sinn.

 

Es gibt auch noch ein paar andere Punkte der Handlung, die bei mir zu Stirnrunzeln geführt haben. Manches wirkte auf mich zu gewollt. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass das wirklich so laufen würde.

 

Die Jobs der beiden sind am Anfang des Buches sehr wichtig, nach einigen Kapiteln werden sie aber nicht mehr erwähnt. Ein Mal jeweils steht der Job im Fokus und danach üben sie ihn gefühlt gar nicht mehr aus.

 

 

Fazit: Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Es hat mich gepackt und ich mochte die Protagonisten. Allerdings war es ziemlich vorhersehbar und es gab einiges, das für mich nicht so ganz Sinn ergeben hat. Auch das Verhalten der Charaktere – hier vor allem das der Nebenfiguren – macht für mich nicht immer Sinn. Lange sind die Nebencharaktere sehr stereotyp und unbeweglich, dann plötzlich folgte die Kehrtwende, ohne Vorwarnung. Das ging mir zu plötzlich.

Ich fand das Buch spannend, obwohl mir der Hang zum Drama beider Protagonisten bald auch auf die Nerven ging.

 

Von mir bekommt das Buch 3,5 Sterne.