Rezension

Miras Entscheidung

Alpakaherz -

Alpakaherz
von Stephanie Richel

Bewertet mit 5 Sternen

„...Informationen waren die Grundpfeiler in seinem Job. Wenngleich sie meistens nicht eins zu eins für seine Brötchen sorgten, sondern indirekt dazu führten...“

 

Jack hat es gelernt, Informationen sehr kritisch zu scannen. Davon hängt sein Schicksal ab. Momentan muss er besonders aufpassen, denn die Polizei ist auf der Suche nach einem Fälscherring.

Währenddessen hat Piet, der Älteste im Zirkus, Sorgen mit der Alpakadame Duchess. Nach dem Tode seiner Partnerin ist sie in Trauer versunken.

Mira, 30 Jahre jung, ist seit 6 Jahren mit Florian liiert. Vormittags kellnert sie, nachmittags hilft sie Florian im familieneigenen Blumengeschäft. Ihre Freizeit widmet sie dem Tierschutz.

Die Autorin hat eine abwechslungsreiche Erzählung geschrieben. Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Dazu führt auch, dass jedes Kapitel aus einer anderen Sicht erzählt wird. Das sorgt dafür, dass ich unterschiedliche Einblicke in die Verhältnisse erhalte.

Die drei Handlungsstränge von Beginn werden relativ schnell zusammengeführt.

Im Mittelpunkt steht eigentlich Mira. Die sagt ihren Chef in der Gaststätte die Meinung, wenn sie mit etwas nicht einverstanden ist, und scheut in Fragen des Tierschutzes kein Risiko.

 

„...Das richtige Leben handelt von echten Menschen und unserer Umwelt, die durch die Profitsucht der Konzerne ausgebeutet wird...“

 

Ganz anders aber verhält sie sich in ihrem Privatleben. Ich frage mich, ob sie sich in den sechs Jahren mit Florian wirklich einmal ausgesprochen und ihm gesagt hat, was sie will und was nicht. In seinem Blumenladen hat sie ein paar Neuerung, die ihr wichtig waren, durchgesetzt. Doch die private Beziehung lebt so vor sich hin. Höhepunkte scheint es kaum zu geben. Mira mag keine Überraschungen und reagiert sauer, wenn von Florian doch eine kommt.

Ganz anders ist Jack. Er hat ein Gespür für Gefahren und weiß, sich davor zu schützen.

 

„...Wachsam bleiben ohne in Paranoia zu verfallen, das war der einzige Weg, der auf Dauer funktionierte...“

 

An Miras Seite darf ich sowohl einen Biobauernhof besuchen, als auch erleben, wie Hass und Rache sich an unschuldigen Tieren austobt. Selbst für das Veterinäramt ist es in unserem bürokratischen Alltag nicht einfach, schnelle Entscheidungen zugunsten der Tiere zu treffen.

Der folgende Satz steht exemplarisch für Mira:

 

„...Sie musste lernen, sich zu trauen, eigene Entscheidungen zu treffen...“

 

Am Ende des Buches ist sie auf einen guten Weg dahin.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen.