Rezension

Mit Christus leiden

Wie ein Schaf unter Wölfen -

Wie ein Schaf unter Wölfen
von Cristian Nani

Bewertet mit 5 Sternen

Der kleine Nasiry ist nur der Sohn der Dienerin. Er wird herumgeschubst und lieblos behandelt. Von klein auf erfüllt er gewissenhaft seine Aufgabe als Schafhirte. Mal lebt er bei seiner Mutter, mal bei seiner Schwester. Er fühlt sich wie ein unerwünschtes Paket, das herumgereicht wird.

 

Beim Militärdienst verliert er ein Bein. Nach einer Weile kommt er gut mit seiner Prothese zurecht und findet eine Einrichtung, in der er mitarbeiten und andere Kriegsopfer unterstützen und ermutigen kann. Hier wird auch seine tiefste Sehnsucht erfüllt. Ein Mitarbeiter macht ihn mit Jesus Christus bekannt.

 

Nasiry kann sein Glück kaum fassen, als er seinen neuen Glauben immer besser kennenlernt. Ja, es ist lebensgefährlich vom Islam zum Christentum zu konvertieren, aber die tiefe Freude dieser Gottesbeziehung ist mit nichts zu vergleichen. Er, der sich immer als unerwünschtes Paket gefühlt hat, als Sohn der Dienerin, weiß nun, dass er ein Kind des Königs ist.

 

Doch sein neuer Glaube bleibt nicht unbemerkt. Eines Tages wird er festgenommen. Im Gefängnis wird er befragt, gefoltert und zum Tode verurteilt. Doch auch in dieser schrecklichen und schweren Zeit, ist ihm sein neuer Herr nah.

 

Dieses Buch bietet einen Einblick in die erschütternden Erfahrungen eines Moslems, der sich zu Christus bekehrt. Sowohl die tiefe Liebe und Dankbarkeit zu Gott, wie auch das große Opfer des Glaubens, werden eindrücklich vor Augen gemalt. Die Erfahrungen Nasirys im Gefängnis bewegen zutiefst. Seine Treue zu Gott ist ein glaubhaftes Zeichen für die Wahrheit des Evangeliums.

 

Ich weine nicht schnell beim Lesen eines Buches, doch bei diesem Bericht kann ich nicht anders. Die Hingabe und Treue Nasirys und Gottes Fürsorge und Trost bewegen mich sehr. Besonders ermutigend ist, dass sein Glaube trotz äußerlichem Leid stärker wird. Und er scheut sich nicht vor Verfolgung, er rechnet sogar damit. So heißt es: „Aber für Nasiry gehörte das Risiko eben zum Christsein dazu. Es war Teil des Pakets.“

 

Es rüttelt auf zu lesen, wie kostbar Gottes Wort den Christen in verfolgten Ländern ist. Nasiry hat im Gefängnis keine Bibel und freut sich darum umso mehr über jeden Bibelvers, den er hört. Der Autor schreibt: „Nasiry erfuhr nie, wie der junge Wärter an eine Bibel gekommen war. … Er wagte es nie, sie mit in die Zelle zu bringen, aber er lernte immer wieder Bibelstellen auswendig und trug sie Nasiry vor. In diesen seltenen, vertraulichen Momenten trank Nasiry gierig von der Quelle, von Gottes Wort.“

 

Fazit: Ein sehr bewegendes Buch über einen treuen Christen in Afghanistan, der bereit ist sein Leben für seinen Glauben zu geben. Herausfordernd, berührend und sehr empfehlenswert!