Rezension

Zu Hause angekommen

Wie ein Schaf unter Wölfen -

Wie ein Schaf unter Wölfen
von Cristian Nani

Bewertet mit 5 Sternen

Kurt legte ihm die Hand auf die Schulter und begann auf Dari zu beten. In dem Moment, in dem er dabei den Namen Jesus erwähnte, breitete sich eine himmlische Ruhe in Nasirys Herz aus. Jeder verkrampfte Muskel entspannte sich. Er schloss instinktiv die Augen und alle Angst verschwand, um einer unfassbaren, völlig irrationalen Freude Platz zu machen.

Nasiry heißt in Wirklichkeit anders, aber es gibt ihn. Er lebt auch nicht mehr in Afghanistan. Aber er lebt, und das ist schon ein Wunder, nach allem, was ihm dort geschehen ist.

Nasiry ist Christ. Es ist in Afghanistan nicht verboten, Christ zu sein. Aber es ist bei Todesstrafe verboten, vom Islam zum Christentum zu konvertieren, und es ist ebenso bei Todesstrafe verboten, jemandem eine Bibel zu schenken. Der junge Schafhirt Nasiry hatte die entsprechenden Suren gut auswendig gelernt. Aber als er mitbekam, wie zwei Christen ihr eigenes Leben in Gefahr brachten, um Muslimen das Leben zu retten, geriet sein festgezurrtes Weltbild ins Wanken, und seine Neugier auf das geheimnisvolle Buch der Christen wuchs, bis er es in Händen hielt und den Inhalt verschlang. Heimlich ließen er und seine Frau sich von den neu gefundenen christlichen Freunden taufen; heimlich begann Nasiry, Mitmenschen zu Christus zu führen und Bibeln weiterzugeben. Doch irgendwann flog er auf und wurde verhaftet. Ein unglaubliches Martyrium begann für den überzeugten Christen. Sein Glaube gab ihm während dieser Zeit Trost und Kraft. Aber das war nicht alles. Denn Gott hatte im Gefängnis noch Großes mit Nasiry vor ...

Sehr überzeugend schildert Cristian Nani diese unglaubliche Geschichte vom sanftmütigen Schafhirten, der zum Militärdienst eingezogen wird und im Kampf gegen die Mudschahedin ein Bein verliert, der sich immer wie ein ungewolltes, hin- und hergeschobenes Paket empfindet, bis er seinen Weg zu Jesus Christus findet und entdeckt, dass er zu Hause angekommen ist.

Ich habe gestern ein paar Mitchristen spontan von meiner Lektüre erzählt und von einer Freundin direkt die dankbare Rückmeldung bekommen, dass ihr die Geschichte neuen Auftrieb gegeben hat. Ich denke, es würde viel nützen, wenn alle Christen dieses Buch lesen würden.