Rezension

Mitreißend trotz Dopplungen

Der heimliche Beobachter -

Der heimliche Beobachter
von Lisa Unger

Hannah fährt mit ihrem Mann Bruce, ihrem Bruder Mako, dessen Frau Liza sowie einem weiteren befreundeten Paar in ein luxuriöses Haus im Wald, um den Alltagsstress hinter sich zu lassen und ein entspanntes Wochenende zusammen zu genießen und Spaß zu haben. Doch nachdem eine von ihnen verschwindet und merkwürdige Dinge geschehen, ist ihnen klar: So entspanned wird das Wochenende nicht und die Atmosphäre in der Gruppe lädt sich immer mehr auf. Außerdem herrscht draußen ein Sturm, der sie ebenfalls beunruigt, und immer stärker wird.

Der Titel "Der heimliche Beobachter" ist sehr treffend, denn dass die Gruppe beobachtet wird, ist schnell klar - was das Motiv dahinter ist, offenbart sich erst im Verlauf. Lisa Unger schreibt flüssig und streut immer wieder Hinweise auf mögliche Zusammenhänge ein und legt dabei falsche Fährten. Dadurch bleibt der Spannungsbogen erhalten und ich rätselte permanent, ordente die neuen Erkenntnisse immer wieder neu ein und lag trotz der vielen Fährten dennoch von Anfang an richtig. Von den Figuren war mir keine sympathisch, weshalb ich Lisa Unger umso mehr dafür schätze, dass sie mich fesseln konnte und ich weitergelesen habe. Denn normalerweise ist der Sympathiefaktor der Figuren für mich bei der Lektüre sehr wichtig.
Es gab zu Beginn und im Mittelteil einige Dopplungen und Längen, auf die ich hätte verzichtne können. Das letzte Drittel, das aufreibende Finale und die schlussendliche Auflösungen haben mich jedoch weitestgehend versöhnt und ich möchte weitere Bücher der Autorin lesen.