Rezension

Mitreißender Schreibstil, aber nicht komplett überzeugende Story

Twisted Games -

Twisted Games
von Ana Huang

Bewertet mit 3 Sternen

Das Cover des Buches mag ich richtig gerne. Mir gefällt die ähnliche Gestaltung der Cover, die sich nur in der Farbgebung unterscheidet, richtig gut. Das Cover des eBooks hingegen gefällt mir nicht besonders gut. Die Darstellung des Mannes auf dem Covers passt zwar recht gut zu meiner Vorstellung von Rhys, aber es wirkt dennoch sehr austauschbar und hätte mir gewünscht, dass man bei der Darstellung des Printexemplars geblieben wäre. 

Auf die Geschichte war ich sehr gespannt: Als Prinzessin Bridget von Ascheberg, zweite in der Thronfolge des Königreiches Eldorra, das erste Mal auf ihren neuen Bodyguard Rhys trifft, fühlt sie sich direkt zu ihm hingezogen. Doch dieser erste Eindruck wird durch seine bestimmende Art schnell zunichte gemacht und die beiden geraten dauernd aneinander, was die Spannung nur noch mehr anheizt. Gerade als sie sich an ihr Leben nach ihrem Abschluss und das Zusammenleben mit Rhys gewöhnt hat, gibt ihr Bruder seinen Anspruch auf den Thron auf und plötzlich ist Bridget die zukünftige Königin, etwas, das sie nie wollte. Nun muss sie all ihre Freiheit, das Leben, das sie sich in den USA aufgebaut hat, und selbst den Wunsch nach wahrer Liebe aufgeben, um ihrem Land eine gute Monarchin zu sein. Rhys ist dabei immer an ihrer Seite und sie entdeckt Facetten an ihm, von denen sie nicht gedacht hätte, dass er sie hätte. Doch sie dürfen keine enge Beziehung zueinander eingehen, schließlich muss Bridget noch vor ihrer Krönung einen angemessenen Mann heiraten, zu denen Rhys nicht gerade gehört.

Ich habe den ersten Teil mit einer Art widerwilligen Faszination gelesen, weil ich den Schreibstil schon dort hervorragend fand und mich die Geschichte wirklich gefesselt hat, obwohl ich sie zum Teil sehr unrealistisch fand. Ähnlich ging es mir auch mit diesem Buch. Der Schreibstil ist auch hier sehr mitreißend. Ich war ab den ersten Seiten in der Geschichte und habe das gesamte Buch innerhalb kürzester Zeit durchgelesen. 

Die Geschichte war ebenso viel wie im ersten Teil. Sie hat mich durchaus unterhalten und ich mag diese Bodyguard-Klient-Geschichten und ich liebe Geschichten über Royals, sodass ich mich richtig gefreut habe, mehr über Bridget zu erfahren, die schon im ersten Teil sehr mochte. Allerdings war mir die Geschichte manchmal etwas zu viel. Sie sind gefühlt dauernd in Situationen, die gefährlich sein können, was Bridget vorher offenbar nie passiert ist. Natürlich ist sie eine Prinzessin und damit auch im Fokus der Öffentlichkeit, aber viele dieser Situationen hatten nichts mit ihr zu tun, was es für mich so unlogisch gemacht hat. Mindestens eine Szene hat nichts zu der Handlung beigetragen und man hätte sie einfach weglassen können. Allgemein fand ich, dass sich trotz der teilweisen sehr ausführlichen Handlung das Buch an manchen Stellen sehr gezogen hat. Für mich hätte das Buch auch gerne so 100 Seiten weniger haben können, ohne dass ein wesentlicher Teil der Handlung gefehlt hätte, zumal die Sexszenen oft sehr ausschweifend geschildert wurden. 

Bei den Charakteren war ich ebenfalls sehr zwiegespalten. Ich mochte vor allem Bridget recht gerne, weil sie sich nichts gefallen lässt und ihren Willen durchsetzen will, gleichzeitig ist sie aber auch sehr einfühlsam und tut alles für die Menschen, die ihr wichtig sind. Dadurch habe ich sie schnell ins Herz geschlossen und wollte wirklich, dass sie glücklich ist. Bei Rhys fand ich es schwieriger, ich mochte ich  grundsätzlich schon, fand ihn aber oft extrem eifersüchtig und besitzergreifend, was an vielen Stellen so nicht angebracht war, weil sie zu diesem Zeitpunkt einfach nicht zusammen waren. So ein Verhalten kann schnell toxisch werden und bei ihm bewegt es sich mindestens nah an der Grenze. Er hat durchaus Tiefe und ich kann ihn manchmal verstehen, aber oft ging mir sein Verhalten doch zu weit.

Alles in allem hat mich das Buch durchaus unterhalten, vor allem der Schreibstil ist unglaublich fesselnd, aber die Geschichte war manchmal etwas redundant und zu lang war. Zudem konnte mich Rhys als Charakter nicht immer überzeugen, vor allem weil mir sein Verhalten an manchen Stellen einfach zu weit geht und mir das schon beim ersten Teil nicht so gut gefiel. Dennoch werde ich den nächsten Teil wohl auch lesen, weil ich einfach gerne wissen möchte, wie es mit der Gruppe weitergeht.