Rezension

Moffenkind – Familiengeheimnisse

Moffenkind - Jörg Böhm

Moffenkind
von Jörg Böhm

Bewertet mit 5 Sternen

~~Klappentext:
Der Tod nahm sich, was ihm gehörte. Und er fragte nicht nach Ort und Zeit.
Feierlich tritt das neue Kreuzfahrtschiff „Star of the Ocean“ von Hamburg aus seine Jungfernfahrt zu den Metropolen Europas an. Mit an Bord ist Wilhelmina Nissen, Matriarchin der Familie und Chefin der Hamburger Kaffeerösterei Nissen & Brook. Sie hütet ein schreckliches Geheimnis, das bis in die Kriegswirren von 1942 zurückreicht. Auch Eva Bredin begleitet ihre Großtante auf die Reise in die eigene Vergangenheit. Und sie ist einer Sache auf der Spur, die mit dem mysteriösen Verschwinden ihrer Freundin Sanne vor zwanzig Jahren zu tun hat. Doch während der Kreuzfahrt werden ausgerechnet die beiden Passagiere ermordet, die Eva der Wahrheit ein großes Stück näherbringen sollten, und die dunkle Familiengeschichte wird ihr zum Verhängnis …

Zum Inhalt:
Ich verzichte bewusst auf eine Inhaltsangabe, da der Krimi so komplex ist, da man das eine oder andere sehr wohl verraten kann. Der Klappentext alleine muss genügen. Und hier wird der Leser schon in eine Welt, der Spannung und Aha-Erlebnisse geführt.

Mein Fazit:
Jörg Böhm hat hier wieder einen Krimi geschrieben, der unter die Haut geht. Der Stil ist typisch Jörg Böhm.  Spannung und Dramatik aufbauen, dann wieder ein wenig abflauen  lassen, damit der Leser zur Ruhe kommt. Trotzdem, man will das Buch nicht aus der Hand legen und versinkt in die Welt der Geschichte aus der  man erst rauskommt wenn das Ende erreicht ist.  Dank Jörg Böhm für wundervolle Lesestunden!

Der Krimi beginnt mit einem Prolog  indem der erste Mord passiert der lange her ist. Wenn der Leser glaubt es geht gleich mit Mord und Totschlag weiter, weitgefehlt. Der Autor begibt sich auf die Reise, nicht nur mit einem Kreuzfahrtschiff, sondern auch mit der Familiengeschichte der Familie Nissen.  Was folgt ist eine Geschichte die teilweise unfassbar ist, aber wahrscheinlich auch Realität in den Kriegstagen.  Die Vergangenheit wird aufgerollt. Jeder der Familie ist ein davon betroffen auch die Menschen die nicht direkt daran beteiligt waren.  Jörg Böhm lässt den Täter im Hintergrund immer wieder zu Wort kommen.  Anders als bei seinen Schwarzwaldkrimis, hatte ich nach dem zweiten Mord in der Gegenwart, zwei Spuren die zu dem  Täter führten. Ganz konnte ich es nicht „aufklären“.

Trotz der detaillierten Beschreibung der Protagonisten, in der Vergangenheit und in der Gegenwart und auch die Details des Kreuzfahrtschiffes ist der Krimi spannend und unterhaltsam geschrieben. Der Schreibstil, typisch Jörg Böhm, trotz der Länge der Sätze nie langweilig.

Die Aufklärung und das Ende des Krimis sind wie bei den anderen Büchern von Jörg Böhm, fulminant und mit einem Feuerwerk an Esprit, Spannung und dem „Wau-Erlebnis“.

Ich für mich kann Moffenkind nur weiterempfehlen. Ein Lesegenuss, für Leser die außergewöhnliche Krimis lieben.