Rezension

Monstren, Mutationen...

Die wilde Jagd nach der Monströsen Dame -

Die wilde Jagd nach der Monströsen Dame
von Theodora Goss

Bewertet mit 5 Sternen

Ich bin froh, dass ich den ersten Teil der Abenteuer der mutigen Frauen des Athena-Clubs erst kürzlich gelesen habe. Denn das Buch ist nicht nur aufgrund seiner Länge, sondern auch aufgrund der Fülle der Anspielungen auf andere klassische fantastische Literatur, in erster Linie gothic novels, eine wunderbare Herausforderung. Zwar macht das Buch sicher auch ohne vertiefte Kenntnis Spaß, aber fallen die Querverweise auf, zollt man Theodora Goss zusätzlich Respekt, wie raffiniert sie bekannten literarischen Motiven neue Seiten abgewinnt und sie verquickt.

Die Damen des Athena-Clubs sind wirklich etwas ganz Besonderes, sind sie doch alle durch Experimente alchemistischer Wissenschaftler enstanden und dabei auch vom Charakter so unterschiedlich, dass sich für alle Lesenden mindestens eine Lieblingsfigur ergeben wird.

Wie sich im letzten Band schon andeutete, kommen Mary und ihre Freundinnen nicht zur Ruhe. Ihre ehemalige Gouvernante Mina hat sie gebeten, Lucinda Van Helsing vor den grausamen Experimenten des Vaters zu retten. Mary, Justine und Diana machen sich auf eine gefahrvolle Reise. Schon bald verschwindet Sherlock Holmes auf mysteriöse Weise und auch der Rest des Athena-Clubs bricht auf, um zu Hilfe zu eilen, aufgrund der eigenen Kuriosität in Begleitung eines Wanderzirkusses...

Wie schon im ersten Teil wird die Erzählung unterbrochen durch die Dialoge der Damen, die sie abgeben, während sich ihre Abenteuer in ein Buch verwandeln. Haben sie selbst doch sich und manches anders in Erinnerung. Das bringt immer wieder zum Schmunzeln und unterbricht angenehm die komplexe, detailreiche Handlung, von der sich manche überfrachtet fühlen könnten. Ich allerdings freue mich schon sehr auf den nächsten Teil, denn einige Spannungsbögen blieben raffiniert offen.