Rezension

Mord im Zimmer 211

Wutentbrannt - Brigitte Lamberts, Annette Reiter

Wutentbrannt
von Brigitte Lamberts Annette Reiter

Bewertet mit 5 Sternen

Düsseldorf, Hotel am Carlsplatz, Zimmer 211: Frühstück soll ins Zimmer geliefert werden, doch auch nach mehrmaligen Klopfen rührt sich dort nichts. Nachdem die hinzugerufene Hausdame mit ihrem Universalschlüssel die Zimmertüre geöffnet hat, findet die junge Servicekraft einen Toten, den Stammgast Nikolaj Smirnow. Der aufstrebende Künstler wurde erschlagen.

Hauptkommissar Clemens von Bülow und sein Team haben es bei der Suche nach dem Täter nicht leicht. Fast keine Spuren und ein Heer an männlichen und weiblichen Verdächtigen - der junge Künstler hat wirklich nichts anbrennen lassen - lassen die Suche immer wieder ins Leere laufen. Aber Clemens von Bülow gibt nicht auf und das ist auch diesmal von Erfolg gekrönt...

Schon im Prolog, als der Tote gefunden wird, bin ich mittendrin in der Geschichte, kann mit ermitteln und mit rätseln. Durch die Erzählung in der Gegenwart, was mich anfangs etwas verwirrt hat, bin ich noch näher am Geschehen, was mir dann sehr gut gefallen hat. Nach und nach lerne ich verschiedene Verdächtige kennen, die immer mehr den Hintergrund des Toten, der sowohl dem weiblichen als auch dem männlichen Geschlecht nicht abgeneigt war, offenbaren. Aber in der Hauptsache ging es dem Toten wohl um Geld, den meisten Verdächtigen um Liebe und einem Familienoberhaupt um das Ansehen seiner Familie.

Die Spannung habe ich anfangs etwas vermisst, was wohl auch daran liegt, das die Ermittlungen durch die sehr geringe Spurenlage nicht so recht vorwärts gingen. Das hat sich aber schnell geändert und der Spannungsbogen blieb gleichbleibend hoch.

Die 31 relativ kurzen Kapitel lassen sich schnell und flüssig lesen. Die vor jedem Kapitel in Fettschrift angezeigten Tageszeit- und Ortsangaben machen mir das Hineinversetzen noch leichter.

Die Personen, vom Hauptdarsteller bis zur kleinen Nebenrolle, sind facettenreich und für mich sehr gut vorstellbar beschrieben. Gerade Clemens von Bülow hatte bald meine Sympathien gewonnen. Im Gegensatz zu einem alten Herrn…

Auch die immer wieder wie nebenbei einfließenden Details zu Düsseldorf und der regionalen Küche, aber auch Einblicke in die Kunstszene machen das Lesen locker und sehr angenehm.

Ich habe bei einem gut nachzuvollziehenden Kriminalfall mit ermitteln dürfen, den die Ermittler akribisch aufgelöst haben. Meine fünf zu vergebenden Sterne sind dem Buch sicher.