Rezension

Mord in den eigenen Reihen

Der Wintermordclub -

Der Wintermordclub
von Jan Beinssen

Bewertet mit 4 Sternen

Zum Inhalt:
Vor 20 Jahren konnte der gefährliche Drogenboss Marcello Ferraro, von dem Team um den Europolbeamten Ruben van Dijk, Karl-Wilhelm Becker vom BKA, die Interpolagentin Louanne Chavalier, Alexandros Dimitriadis, Kommandeur der griechischen Küstenwache, dem Rechtsmediziner Kasimir Nowak und der Professorin für Kriminologie Geraldine Walker, gefangen und verurteilt werden. Seit dieser Festnahme treffen sich die inzwischen pensionierten Ermittler regelmäßig im Dezember in dem kleinen Le Petit Hotel in Frankreich, um an einem exklusiven Krimidinner teilzunehmen. Nur dieses Mal gibt es wirklich einen Toten, der aus den eigenen Reihen stammt. Unzufrieden mit den Ermittlungen der örtlichen Polizei machen sich die Rentner-Cops daran, ihre eigenen Recherchen durchzuführen. Dabei werden so einige dunkle Geheimnisse aufgedeckt.

Meine Meinung:
Der Titel des Buches „Der Wintermordclub“ hat mich stark an einen ähnlichen Mordclub erinnert. Jan Beinßen garantiert mit seinem einfachen Schreibstil ein flüssiges Leseerlebnis. Die Kapitel sind abwechselnd aus der Sicht der einzelnen Figuren geschrieben und man erhält so einen Einblick über die Gedanken und Gefühle der Protagonisten. Etwas irritierend fand ich, dass die Polizei nicht rigoroser ermittelt hat. Es befanden sich im Hotel zu dem Zeitpunkt des Mordes nur die 5 übrigen ehemaligen Europolermittler, das Hotelier-Ehepaar, der Koch, das Zimmermädchen und die kurz vorher eingetroffene Theatergruppe, was den Täterkreis auf 13 Personen einschränkt. Doch wer von ihnen hatte ein Motiv? Geschickt streut der Autor verschiedene Spuren und Argumente, auch der Abschluss des Falls vor 20 Jahren könnte eine Rolle spielen. Verdächtige gibt es also viele, allen voran die klischeehaft dargestellten Ermittler. Meine Erwartungen wurden leider nicht ganz erfüllt, ich hätte mir etwas mehr Wortwitz und Spannung gewünscht, trotzdem hat mich der Wintermordclub gut unterhalten.

Fazit:
Ein Kriminalroman, der von seinen gelassenen Ermittlern getragen wird.