Rezension

Mord in der Familie

Das Sterben auf Neuwerk -

Das Sterben auf Neuwerk
von Dieter Heymann

Bewertet mit 4 Sternen

Normalerweise sollte eine Beerdigung Anlass für Versöhnung und Zusammenhalt sein. Doch die Gräben zwischen den Mitglieder der Familie Godeffroy sind so tief, dass bei Beerdigung des Vaters  von Anfang an eine Atmosphäre von Hass und Missgunst herrscht. Noch am Tag der Beerdigung wird ein Familienmitglied ermordet.

Schauplatz des Krimis ist die Insel Neuwerk. Diese Wahl fand ich sehr gelungen. Zum einem schildert der Autor die Insel sehr anschaulich und setzt die markanten Punkte der Landschaft gekonnt in Szene. Zum anderen wird der Kreis der Verdächtigen auf die Besucher der Insel beschränkt,  da ein Sturm den Tatort von der übrigen Umwelt isoliert.

Zu Beginn scheint jeder verdächtig. Alte Familienstreitigkeiten, Kränkungen und unsaubere Geschäfte kommen ans Licht. Zu meinem Leidwesen wurde jeder meiner Verdächtigen ziemlich schnell ins Jenseits befördert. Der aufmerksame Leser findet aber einige Hinweise , die auf den Mörder deuten.

Mit Kommissar Bruns betritt ein ausgesprochen sympathischer Ermittler die Bühne. In meinen Augen hat er die Empathie und notwendige Distanz, um den Fall zu lösen. Unterstützung bekommt Bruns vom zufällig auf der Insel Urlaub machenden Arzt Dr. Nolden. Der punktet mit seiner zurückhaltenden Art und seiner medizinischen Kompetenz. Ich hoffe, dass er auch in den Folgebänden seinen Auftritt hat.

Die Entdeckung des Mörders war keine all zu große Überraschung. Trotzdem fand ich den Krimi sehr spannend. Dies resultiert daraus, dass der Weg zur Lösung sehr unterhaltsam und fesselnd war. Man gut mit raten konnte und nicht zuletzt hat der Charme des Schauplatzes überzeugt.