Rezension

Mord in Saint Tropez

Mord am 14. Juli -

Mord am 14. Juli
von Luc Winger

Bewertet mit 5 Sternen

„...Ab einem gewissen Alter gilt die Formel: Geld, Genuss, Girls. Auf dieser Basis operiert der Club. Geld muss man einzahlen. Genuss gibt es im Überfluss. Und die Girls nimmt man sich...“

 

Am Vorabend des 14. Juli 1973 trifft sich in Saint Tropez der Bürgermeister mit einigen Bekannten zum Petanque-Spiel. Noch ahnen sie nicht, dass ihre heile Welt sehr schnell zerbrechen wird. Schon am nächsten Tag ist der Bürgermeister schockiert, als an der enthüllten Statue einge Schmierereien sichtbar werden. Es sollte aber noch schlimmer kommen. 24 Stunden später liegt genau dort eine tote junge Frau.

Der Fall landet bei Commissaire Lucie Girard.

Erneut ist dem Autor ein spannender Krimi gelungen, bei dem die Zeitverhältnisse gut herausgearbeitet werden.

Es ist das Jahr der Gründung der EU und darüber gibt es sehr kontroverse Diskussionen. Eine der Meinungen klingt so.

 

„...Wir nagen nicht am Hungertuch, aber wir werden überrannt von Touristen und kaufwütigen Ausländern!...“

 

Als Leser darf ich die Ermittlungen detailgenau verfolgen. Genau wie für die Kommissarin ist es für mich nicht einfach, Wahrheit und Lüge auseinander zu halten.

Die Tote wird mit einen Club in Verbindung gebracht, der nur exklusiven Mitgliedern vorbehalten war. Das Eingangszitat beschreibt das Credo des Clubs aus Sicht der Ehefrau eines der Gründungsmitglieder. Die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit ist das Letzte, was sie wollen. Davon aber lässt sich Lucie nicht abhalten. Sie setzt sich durch und kann durch eine geschickte Verhörtechnik manch einen zum Reden bringen. Auch ihr Blick für Details sorgt für neue Akzente in den Ermittlungen.

Der Autor nimmt sich Zeit, das Privatleben der Ermittler ebenso wie der möglichen Täter in die Handlung einzubeziehen.

Ab und an darf ich verfolgen, was die Presse zu dem Fall zu sagen hat.

Der überraschende Schluss ist das i – Tüpfelchen der Geschichte.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen.