Rezension

Mord und Medizin im Mittelalter

Die Pestheilerin von Straßburg: Die Straßburg-Saga Band 2 - Heidrun Hurst

Die Pestheilerin von Straßburg: Die Straßburg-Saga Band 2
von Heidrun Hurst

Bewertet mit 4.5 Sternen

Adelheid, eine ehemalige Novizin, die das Kloster verlassen hat, erlernt von ihrer Mutter Gertrudis die Heilkünste. Diese werden in Straßburg 1349 auch dringend benötigt, denn die Pest ist im Anmarsch - und entgegen vor allem der christlichen Meinung ist diese keine Strafe Gottes, und so forscht Adelheid nach medizinischen Möglichkeiten, während sie auf Martin, den Sohn des Scharfrichters wartet, der ungeliebt in die Fußstapfen seines Vaters treten muss. Beide zusammen wundern sich über die zunehmenden Selbstmorde von Nonnen und beginnen zu ermitteln....

Mit dem Historienroman »Die Pestheilerin von Straßburg« legt Heidrun Hurst nun nach "Der Teufel von Straßburg" den zweiten Teil ihrer Straßburg-Saga vor. Auch, wenn es natürlich schön ist, den Beginn der Beziehung zwischen Adelheid und Martin und ihre Annäherung zu kennen, lässt sich problemlos hier einsteigen - und der erste Band wird dann vermutlich auch noch gelesen, so viel Lust macht diese Fortsetzung!

Heidrun Hurst erzählt lebhaft und spannend vom mittelalterlichen Leben in Straßburg; dabei gefielen mir besonders die gut recherchierten Details über Heilmethoden, aber auch die Arbeit und das private Leben eines Scharfrichters. Dieses bildete einen eigenen Erzählstrang neben dem Mittelalter-Krimi um die Todesfälle der Nonnen.

Die Figuren sind bildhaft und faccettenreich beschrieben und erscheinen nahezu real. Ihre Gedanken und Gefühle springen geradezu auf den Leser über.

Obwohl Spannung nicht zu kurz kommt, besticht das Buch aber durch das intensiv beschriebene Leben im Mittelalter und gibt viel ANlass zu eigenen Gedanken und Diskussionen: Was geht es uns heute doch gut!

Bei mir sprang der Funke sofort über und ich hatte viel Vergnügen an der Lektüre! Jetzt freue ich mich schon auf die Fortsetzung von Adelheid und Martin....