Rezension

Musik und Stille

Zärtliche Klagen - Yoko Ogawa

Zärtliche Klagen
von Yoko Ogawa

Bewertet mit 3 Sternen

Die Kalligrafin Ruriko verlässt ihren fremdgehenden Mann, um fortan in einem Haus im Wald zu leben. Zu ihren neuen Nachbarn, einem Cembalo-Hersteller und dessen Gehilfin, baut sie eine besondere Beziehung auf.

Im Fokus des Romans stehen die Liebe für Musik und die Begegnungen der Protagonisten. Auch wenn es dabei zu einem Liebesakt kommt, bleiben viele Dinge unausgesprochen, und die Tage im Wald plätschern so dahin.

Ich empfand die Darstellung als typisch japanisch. Die Figuren wirken, trotz aller inneren Zerrissenenheit und Probleme, nie forsch oder aktiv, sondern eher zurückhaltend und beinahe lethargisch. Ich weiß die stillen Töne des Buchs durchaus zu schätzen, aber zumindest beim Entdecken der Affäre des Ehemanns wäre eine heftigere Reaktion angebracht gewesen. Somit blieb mir die Geschichte bei aller Schönheit doch etwas fremd.