Rezension

Muss man gelesen haben, denn es zeigt einem die Welt von "Ich fürchte mich nicht" aus einem neuen Blickwinkel

Zerstöre mich - Tahereh Mafi

Zerstöre mich
von Tahereh Mafi

Wer sich schon bei "Ich fürchte mich nicht" mit dem Schreibstil und den Charakteren anfreunden konnte, sollte diesen Teil nicht verpassen. Denn sowohl den besonderen - wenn auch etwas veränderten Schreibstil -, als auch die Einzigartigkeit der Charaktere werden von der Autorin beibehalten. Vor allem über die Charaktere Juliette und Warner lernt man hier noch einiges. Das ist natürlich noch nicht alles, so füttert uns die Autorin nicht nur mit neuem Wissen über die Protagonisten, sondern sorgt mit dem Ende auch dafür, dass man den Folgeband auf keinen Fall verpassen will. So erhält man hier eine gute Mischung aus allem, was eine Kurzgeschichte benötigt. Es mangelt hier zwar etwas an der Handlung, aber die Autorin wollte die Handlung hier auch gar nicht näher ausführen, sondern uns die Charaktere - auch den einen oder anderen, auf den man sich nicht einlassen wollte - näher bringen und uns auf den Folgeband vor bereiten, was sie wahrlich geschafft hat.

Zu Beginn fällt gleich auf, dass Frau Mafi in diesem Band nicht mehr aus Juliette's Sicht schreibt. Zuerst war ich ziemlich überrascht, dass das Buch aus Warners Sicht spielt, aber nun verstehe ich die Wahl der Autorin, den dieser Zwischenband zeigt eine ganz andere, neue Seite von Warner.
Außerdem ging es mir hier nicht so, wie in vielen anderen Jugenbüchern, in denen sich der Schreibstil nicht ändert, auch wenn der Protagonist es tut. Die Autorin hat nämlich einen so außergewöhnlichen Schreibstil, dass dieser sich sogar auf die Übersetzung auswirkt. Zudem passt der Schreibstil super zu Warner und seinem Sauberkeits- und Ordnungszwang. Vor allem denke ich aber, dass die Autorin mit Absicht so speziell schreibt, denn so erkennt man am besten, dass die Protagonistin psychisch labil sind, damit aber auch gleich viel interessanter wirken.
Warner ist in dieser Klasse noch spezieller als Juliette, denn in seiner Gefühlswelt dominieren vor allem Wut und Eifersucht, andere Gefühle scheint er kaum zu kennen. Man lernt ihn aber auch noch von einer ganz anderen Seite kennen, die das Gesamtbild von ihm in ein anderes Licht rückt.
Aber man bekommt nicht nur von Warner ein besser Gesamtbild, sondern lernt auch Juliette besser kennen. Man wird in diesem Teil an ihre Wirkung auf andere Personen, vor allem auf Warner erinnert und erfährt noch einiges mehr, unter anderem, wie nah sie sich doch sind.
Ein weiterer Pluspunkt für das Buch ist, dass die Autorin es geschafft hat so viele Gefühle in sehr wenige Seiten zu packen, So schaffte sie es auch mich auf den Folgeband einzustimmen und in mir das Gefühl auszulösen den nächsten Band unbedingt lesen zu müssen.