Rezension

mutig ...

Die Engel von Berlin -

Die Engel von Berlin
von Hanna Lucas

Bewertet mit 5 Sternen

Klappentext / Inhalt:

Ihre Freundschaft ist das Licht in der Dunkelheit:
»Die Engel von Berlin« ist ein bewegender Roman über eine außergewöhnliche Frauen-Freundschaft, die Geschichte zweier Pfadfinderinnen zur Zeit des 2. Weltkriegs.
1931: Für die lebenslustige Martha aus London ist Berlin eine faszinierende Stadt. Die häusliche Annegret lernt die Engländerin am Alexanderplatz kennen, mit ihr soll sie eine Gruppe junger Pfadfinderinnen im Grunewald leiten. Obwohl die beiden Frauen kaum unterschiedlicher sein könnten, entsteht eine tiefe Freundschaft, die durch den Krieg und Annegrets Mann auf eine harte Probe gestellt wird. Während Annegret Kinder vor der Deportation zu retten versucht, unternimmt Martha in London alles, um ihrer Freundin zu helfen. Aber dann nehmen die Luftangriffe der Deutschen auf London zu und damit ändert sich die Sicht vieler Engländer.
Voller Schuldgefühle, nicht mehr getan zu haben, kehrt Martha 1945 aus London ins zerstörte Berlin zurück, will helfen, diese Stadt wieder aufzubauen. Dabei sucht sie nicht nur nach ihrer verschollenen Freundin, sondern auch nach der einen Liebe, die sie über all die Jahre nicht vergessen konnte ...
Kenntnisreich und hoch atmosphärisch führt Hanna Lucasʼ Roman ins Berlin der 30er und 40er Jahre und verwebt die Geschichte der Kinder-Transporte nach England mit einer Frauen-Freundschaft, die mehr als eine Prüfung zu bestehen hat zu einem großen, dramatischen Roman.

Cover:

Das Cover zeigt zwei starke Frauen, den Rücken zugewandt, in Richtung Siegessäule unterwegs.  Der Mix aus schwarz-weiß und bunter Gestaltung ist toll gelungen und umgesetzt.

Meinung:

Ein Buch, dass mich begeistern konnte und so viele unterschiedliche Bereiche anspricht in die ich nicht sehr gut hineinversetzen konnte. 

Ich lebe seit mehr als 20 Jahren in Berlin und auch als Pfadfinderleiterin habe ich dahingehend viele Erfahrungen gesammelt. Beide Elemente prägen auch dieses Buch sehr stark.

Man begleitet Martha aus London und Annegret aus Berlin, die gemeinsam ein Pfadfinderlager führen und zwischen denen eine ganz besondere Freundschaft entsteht. Eine einfühlsame und bewegende Geschichte, die hier beschrieben wird und auch nach beenden der Lektüre noch lange nachklingt. 

Die verschiedenen Handlungsstränge werden gut zusammengeführt und die zeitlichen und örtlichen Angaben sind gut gewählt und zudem sehr hilfreich. Man kommt schnell in die Geschichte und Handlungen hinein. Diese berühren und bewegen gleichermaßen. Durch den bildlichen Schreibstil entstehen Bilder vor dem inneren Auge, welche einen in die damalige Zeit versetzen. Atmosphärisch und tiefgründig vermittelt dieses Buch die damalige Zeit der 30er und 40er Jahre in Berlin. 

Der Schreibstil ist berührend und packend zu gleich. Es liest sich einfühlsam und angenehm und man hat das Gefühl, die Atmosphäre direkt fühlen zu können. Auch die einzelnen Abschnitte sind gut gewählt und haben eine sehr gute Länge die Zeit und Ortsangaben dienen der Orientierung und sind sehr hilfreich. 

Eine Geschichte voller Zuversicht und Mut, mit starken Persönlichkeiten und weiblichen Charakteren, die dieses Buch prägen und stark unterstützen. Ausdrucksstark und besonders ist diese Geschichte, die sich Bein Leser einprägt und diesen zugleich nachdenklich stimmt. Ein historischer Roman, der bewegt und beeindruckt. Mir hat dieser sehr viel gegeben und mir Einblicke ermöglicht in eine Zeit, die einen langen Schatten hinter sich hergezogen hat, aber durch mutige Frauen, wie Martha und Annegret geprägt wurde. 

Fazit:

Emotional, berührend und mutig wird hier eine Geschichte erzählt, die den Leser in das Berlin der 30er und 40er Jahre entführt.