Rezension

mutige Frau in den 50er Jahren

Der Frühling ist in den Bäumen -

Der Frühling ist in den Bäumen
von Jana Revedin

Bewertet mit 4 Sternen

Der Roman "Der Frühling ist in den Bäumen" von Jana Revedin habdelt von der Hauptfigur Renina, die es in den 50er Jahren schafft, eine eigene Frauenzeitschrift zu gründen und damit als Frau neue Wege gehen will. Der Roman verdeutlicht aus meiner Sicht sehr gut, wie schwer Frauen es in dieser Zeit hatten, sich über ihre konservative Rolle als Haus- und Ehefrau ein selbstbestimmtes Leben aufzubauen. Aber auch die Arbeit einer Zeitungsverlegerin wird interessant geschildert.
Eine andere Seite bekommt die Geschichte, wenn sie das Verhältnis zwischen Renina und ihrem Mann Fred erzählt, der sie gewaltsam zum Sex zwingt und in deren Ehe die Protagonistin sich gefangen fühlt. Offen spricht sie auch über Scheidung, eine eher ungewöhliche Reaktion in den 50er Jahren. Das Buch bricht also an einigen Stellen mit Klischees, es fällt mir als Leserin aber auch schwer, ganz einzutauchen in die Geschichte, da ich es schwer nachvollziehbar fand, was nun realistisch ist. Insgesamt transportiert Renina aber wohl ein Bild einer Frau, die ihr Leben gerne in die Hand nehmen würde, aber durch ein herrschendes Patriarchat keine Chance dazu sieht. EIn wichtiges und aktuelles Buch.