Rezension

Mystery, Zeitreise und Krimi

Die Frau im Stein - Isabella Falk

Die Frau im Stein
von Isabella Falk

Bewertet mit 5 Sternen

Auf der Beerdigung ihrer Großmutter lehnt Antonia sich an einen Grabstein und hört daraufhin eine Stimme, die sie um Hilfe ruft. Durch diesen Stein beginnt ihre Bindung und Kommuniktion zu Anna, die 400 Jahre in der Vergangenheit lebt, bzw. aus Antonias Sicht lebte. Beide Frauen sind miteinander auf eine besondere Art und Weise verbunden, und Antonia findet am Ende auch heraus, wieso ausgerechnet sie diesen Kontakt zu Anna hat und ihr helfen soll.

Das Cover ist wunderschön und passt einfach wunderbar zur Geschichte, eine Frau, die sich an einen Stein lehnt und an ihm konzentriert lauscht, gleichzeitig traurig und verträumt wirkt. Es passt sowohl zu Anna, als auch zu Antonia. Der Schreibstil ist leicht und locker, die Geschichte einfach nur spannend und mysteriös. Es macht sehr viel Spaß sie zu lesen und den ganzen Geheimnissen auf die Spur zu kommen. Anna lebte vor 400 Jahren zusammen mit ihrem Bruder Jakob in einem Dorf, aus dem sie vor einem Angriff fliehen müssen. Jakob, ihr Burder, ist dabei schwer verletzt. Die beiden Geschwister suchen Schutz im Wald, an einem Platz, der in Antonias Zeit ein Steinbruch ist. Und genau in diesem Steinbruch befindet sich bei Anna der Stein, der bei Antonia auf dem Grab eines ihr unbekannten Mannes befindet, nicht weit vom Grab ihrer kürzlich verstorbenen Großmutter entfernt. Über diesen Stein haben beide die Möglichkeit über Raum und Zeit hinweg miteinander auf telephatischem Weg zu kommunizieren. Nach und nach beginnt Antonia diese Tatsache zu akzeptieren und nicht zu denken, dass sie verrückt wird.

Abwechselnd wird aus Annas, Antonias und auch später Saschas Sicht geschrieben. Man kann so sowohl die Geschehnisse in Annas Zeit, als auch bei Antonia verfolgen. Dadurch erfährt man viel mehr über die einzelnen Ereignisse und Charaktere, als wenn man nur einer der Personen folgen würde.

Beide Frauen sind unterschiedlich, aber sich doch sehr ähnlich. Antonia ist eine liebenswerte, aber manchmal auch verwirrte und etwas naive Person. Anna ist ebenfalls liebenswürdig und manchmal ein wenig naiv, aber dennoch sehr selbstständig und stark in ihrer Ar. Sie wachsen beide an ihren Aufgaben und durch ihre Erfahrungen. Die Handlung ist immer wieder mit geschichtlichen Fakten und Ereignissen gespickt, die sie realer macht und sehr gut als eine wirklich stattgefunden Ereignis in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges, oder auch unserer Zeit erscheinen läßt.

Von der ersten bis zu letzten Seite wird es immer spannender, man fiebert mit Anna mit, ob sie es schafft, sich selbst, ihren Bruder und ihre Eltern zu retten. Aber auch mit Antonia, ob diese etwas in ihrem Leben in den Griff bekommt, ob sie es schafft, Anna zu helfen. Und auch was wohl pasieren wird, wenn Anna und Antonia die Vergangenheit verändern, welche Auswirkungen wird dies auf Antonias Zukunft haben? Was ist mit dem Zeitparadoxon? Die ungewöhnliche Kommunikation der beiden wird immer wieder durch die verschiedensten Thesen versucht zu erklären, wie es möglich sein soll, dass sie über Zeit und Raum miteinander kommunizieren können. Man kommt sich nicht nur vor, wie mitten in einer Mystery Geschichte, sondern auch wie in einem Krimi, denn Antonia beginnt nach und nach allen möglichen Spuren nachzugehen. Die Nebencharaktere sind genauso wie Anna und Antonia realistisch und liebenswert und man würde Antonia manchmal sehr gerne packen und schütteln, damit sie erkennt, was sie an dem Mann hat, der versucht ihr seine Aufwartung zu machen.

Eine wirklich spannende, geheimnisvolle Mystery Geschichte um Antonia und Anna, in die man eintauchen kann und leicht die Zeit und den Raum um sich herum vergißt. Liebenswerte und realistische Charaktere die einem sehr schnell ans Herz wachsen. Selbst wenn Myster nicht so sehr Euer Genre ist, und es eher Richtung Fantasy oder Krimi geht, sollte Ihr Antonia und Anna mit ihrer Geschichte eine Chance geben, und die beiden kennen lernen.

Vielen Dank an den bookshouse Verlag für das Rezensionsexemplar als eBook.