Rezension

Unglaublich schöner Roman über die Liebe

Die Frau im Stein - Isabella Falk

Die Frau im Stein
von Isabella Falk

Bewertet mit 5 Sternen

Die Idee, dass eine junge Frau von heute auf unerklärliche Weise Kontakt zu einer Frau aus längst vergangenen Jahrhunderten aufnehmen kann, finde ich sehr spannend. Vor allem aber auch die Frage ob sich der Verlauf der Geschichte ändern lässt.
In Isabella Falks Roman geht die junge Antonia genau dem auf den Grund.
Auf der Beerdingung ihrer Oma stützt Antonia sich an einem fremden Grabstein ab und vernimmt einen Hilferuf. Die junge Frau braucht einen Moment um zu begreifen, dass dieser Hilferuf unmittelbar aus dem Grabstein zu kommen scheint. Zunächst glaubt Antonia überlastet zu sein und dass der Tod ihrer Oma sie mehr mitnimmt als sie dachte. Doch der Kontakt mit der Frau aus dem Stein reißt nicht ab. Antonia hilft der fremden Frau, die sie nur hören aber nicht sehen kann und muss erstaunt feststellen, dass Anna vor ca. 400 Jahren genau an diesem Ort gelebt hat.
Der Einstieg in die Geschichte war für mich zwar etwas schleppend aber ich liebe diesen detaillierten Schreibstil. Als Leser bekommt man so, einfach ein ganz klares Bild vom Schauplatz und den Figuren und ich konnte mühelos in die Geschichte eintauchen. Als Antonias Erlebnisse das erste Mal durch Annas Handlungen unterbrochen wurden, war ich zunächst verwirrt aber schnell war klar, dass die beiden Geschichten parallel erzählt werden. Zuerst hab ich mir das schwierig vorgestellt, zwischen den beiden Frauen immer hin und her zu wechseln, bin aber überrascht wie viel mehr der Leser aus den verschiedenen Perspektiven erfährt.
Besonders aus Annas Sicht ist der Roman sehr aufwühlend und emotional. Die Lebensumstände, die Anna bewältigen muss, haben mich sehr berührt denn zu ihrer Zeit herrscht gnadenloser Krieg. Man möchte sich eigentlich gar nicht vorstellen wie es in so einem Krieg zugeht aber Anna wird wirklich mit jeglichem Grauen konfrontiert und dafür was sie in dieser Zeit leistet, hab ich sie ganz fest ins Herz geschlossen.
Die Geschichte wird von Kapitel zu Kapitel spannender und fesselnder.
Annas Eltern werden verschleppt und Antonia will der verzweifelten Frau helfen, sie zu finden. Aber hat die Rettungsaktion in der Vergangenheit Auswirkung auf Antonias Gegenwart? Und warum lernt Antonia ausgerechnet jetzt Sascha kennen, zu dem sie sich auf eigenartige Weise hingezogen fühlt, der aber so gar nicht in ihr wirres Leben zu passen scheint?
Nicht nur Antonia muss einige mysteriöse Zusammenhänge aufdecken, auch der Leser darf sich auf einige Überraschungsmomente freuen.
Und allen Fans von überaus rührender Romantik darf schon mal verraten werden:
2 Protagonistinnen in einem Roman bedeuten auch mindestens 2 herzerwärmende Romanzen.