Rezension

Nachrichten aus dem Meer

Aurora Sea - Nadine Stenglein

Aurora Sea
von Nadine Stenglein

Bewertet mit 3.5 Sternen

Als sich ein Flugzeug über dem Meer plötzlich scheinbar wie in Luft auflöst, fühlt sich die junge Emma zwangsläufig an den Verlust ihrer Eltern erinnert, die vor einigen Jahren auf die gleiche Weise mitsamt eines wohl abgestürzten Flugzeugs spurlos verschwanden. Doch dann erhält Emma auch noch mysteriöse SMS-Nachrichten von einem ihr völlig unbekannten Jamie, der behauptet, Passagier der jüngst verunglückten Maschine gewesen zu sein und damit beginnt für Emma ein Abenteuer, welches sie nicht nur den faszinierenden Geheimnissen des Meeres sondern möglicherweise auch dem Schicksal ihrer Eltern näher bringt...

Aufgeteilt ist „Aurora Sea“ von Nadine Stenglein auf insgesamt 30 absolut fantastische, kurzweilige und spannend verknüpfte Kapitel.

Ich habe den Roman insgesamt als durchaus unterhaltsam empfunden: der Schreibstil ist angenehm und lässt einen sowohl schnell in die Geschichte eintauchen als auch zügig weiterlesen. Emma ist dabei eine sehr sympathische Protagonistin, die man gerne bei ihren Abenteuern begleitet, und die Handlung an sich möchte ich als wirklich spannend und fantasievoll beschreiben.

Beworben wird dieses Buch allerdings als „Romantic Fantasy Roman“ und dieser Beschreibung würde ich mich so nicht komplett anschließen wollen: zwar ist in „Aurora Sea“ auch eine Liebesgeschichte präsent, diese bildet allerdings in meinen Augen wirklich nur einen kleinen Nebenschauplatz. Um einen höheren Stellenwert innerhalb der Handlung zu beanspruchen, ist die Beziehung der beiden Charaktere für mein Empfinden auch nicht sehr tiefgründig dargestellt worden, vielmehr waren die Gefühle füreinander einfach – und zumindest für mich kaum nachvollziehbar – plötzlich da. Ähnliches ist mir hier auch in freundschaftlicher Hinsicht aufgefallen: die Protagonistin dieser Geschichte scheint auffallend – und unrealistisch – schnell enge Beziehungen zu ihr bis vor Kurzem noch komplett fremden Menschen aufzubauen.

Von dieser kleinen Schwäche auf der charakterlichen Ebene aber mal angesehen, kann die Handlung hier durchaus mit ihren Ideen aus dem Bereich Fantasy und mit der gelungenen Umsetzung vor Sylter Kulisse überzeugen.

Fazit: eine spannende Fantasy-Geschichte rund ums Meer mit einem sehr geringen Hauch Romantik!