Rezension

Naive Schrebergartenidylle ohne PLan

Die Kirschen in des Mörders Garten -

Die Kirschen in des Mörders Garten
von Inka Stein

Bewertet mit 2 Sternen

Marie, die neben ihrer Arbeit in einer Schlosserei Metallkunstwerke anfertigt, dar im Schrebergarten ihrer Tante ein großformatiges Objekt anfertigen, wenn sie dafür bei der Gartenarbeit hilft. Doch schon auf dem ersten Weg zum "PAppelwäldchen" trifft sie auf eine angeschwemmte Leiche und ihre Feile wird als Tatwerkzeug identifiziert. Als dann noch die Laube aufgebrochen wird und Gelder des GArtenvereins verschwinden, ist Maries Spürsinn gefragt ....

Inka Stein beschreibt das Schrebergarten-Leben und seine Gärtner mit ihren Vorlieben und Macken auf liebevolle Art und Weise und sehr ausführlich.

Von Marie, die als Erzählerin auftritt, erfahren wir erstaunlich wenig, bis auf die Tatsache, dass ihr Mann ständig wegen seines Marathon-Trainings abwesend ist, was irgendwann nervt.

Was mir jedoch wirklich fehlt, ist eine Struktur, ein PLan und Spannung. Alles passiert irgendwie zufällig, von wirklichen Ermittlungen wird nicht erzählt und warum Marie, die lediglich Eigentümerin der Mordwaffe ist, damit als Täterin gilt, erschließt sich mir nicht. Überhaupt erscheinen mir die Polizisten Holzmann und Koray ein wenig ominös und ich wurde mit beiden nicht warm. Gerade Korays verdeckte Ermittlungen bleiben völlig im luftleeren Raum.

Die Figuren sind plakativ und mit den entsprechenden Vorurteilen ausgestattet; und ihr aller Verhalten erscheint mir äußerst naiv. Den veruntreuten Geldern wird irgendwie überhaupt nicht nachgegangen und der Täter kann völlig frei schalten und walten auf haarsträubende Art. UNd auch ein zweiter Mord bleibt seltsam alleinstehend; das Ende insgesamt recht unbefriedigend.

Auch einige inhaltliche Fehler würden eine Überarbeitung erfordern.

Obwohl ich mich auf einen Wohlfühlkrimi mit einigen Klischees gefreut hatte, bleibe ich doch relativ enttäuscht zurück und vergebe nur zwei Sterne.