Rezension

Nein-Was-Naund-Doch

Das NEINhorn - Marc-Uwe Kling

Das NEINhorn
von Marc-Uwe Kling

Bewertet mit 4 Sternen

In einem Lilawunderland

als Einhornland recht wohlbekannt

wird flauschigsüß ein Kind gebor'n

mit vier Hufen und 'nem Horn. 

Im Gleichschritt nett und immer froh,

Jasagen gilt hier sowieso

und dann auch noch ein ewiger Reim

- das kleine Einhorn sagt jetzt "Nein!"

Und so zieht das kleine, bockige Neinhorn los nach Nirgendwo, fort von den zuckerwattepupsenden anderen Einhörnern. Unterwegs trifft es den mal nicht gut hörenden und mal nicht gut zuhörenden WasBären, den Nahund und die Königsdochter, die alle individuell ihre eigenen Macken, aber auch eigenen Vorstellungen vom Leben haben. 

Im ersten Moment scheint das ein recht sinnloses, kleines Büchlein zu sein. Aber wie es typisch ist für Marc-Uwe Kling, hat er - obwohl er behauptet, es gäbe keine Moral in der Geschichte - sehr wohl eine verpackt. Nur eben auf witzig. Man muss nicht mit allem konform gehen, man darf sich abheben und man darf sich auch außerhalb der eigenen Gemeinschaft oder Kreise Freunde suchen. 

Zum Schluss stellt er noch andere Tiere vor, mit denen Kinder (natürlich auch Erwachsene) eigene Geschichten erfinden dürfen, wie den EgAal, den ABär, die Schlangeweile oder den Gegenwurm. Wenn das mitsamt den witzigen Zeichnungen nicht die Fantasie anregt, weiß ich auch nicht weiter. Die einzige Kritik, die ich anbringen könnte, wäre die Kürze des Buches. Ich hätte gern noch mehr vom Neinhorn und seinen Freunden gelesen.